1. Emotionen sind gebunden an innere und äußere Umstände
Emotionen verbinden unseren Körper mit unseren Gefühlen und Gedanken. Wie Gedanken sind auch Gefühle in unserem Kopf zuhause, aber wir spüren ihren emotionalen Gehalt in unserem Körper.
Unser Körper bildet Emotionen in Abhängigkeit von
äußeren Umständen, wie dem Licht der Sonne oder der Atmosphäre unserer Umgebung, von inneren Umständen, wie unserer vegetativen, faszialen und sexuellen Verfassung sowie von unserer bewussten und unbewussten Einstellung zu einer Situation oder einem Menschen.
Wir können ihre Anwesenheit oder Abwesenheit, ihre Angemessenheit oder Unangemessenheit spüren und können darauf reagieren, sie entweder lenken oder uns ihnen anvertrauen. Dann sind sie das wertvollste Geschenk des Lebens an uns.
2. Emotionen verbinden uns
Emotionen können uns nicht nur dabei helfen ohne Worte zu kommunizieren. Noch deutlicher als in der Gedankenwelt sind wir emotional miteinander verbunden. Unsere Emotionen beeinflussen sich gegenseitig und durchdringen einander.
Wir nehmen Emotionen anderer Menschen und Tiere, aber auch frei im Raum schwebende Emotionen wahr über Körpersignale, vegetative oder fasziale Reaktionen.
Beispielsweise kann ein Lachen oder Weinen unseren Mitmenschen vermitteln, wie es uns geht.
Und es braucht einen Akt des Bewusstseins, um zwischen eigenen und fremden, anerzogenen, stimmungs- und verfassungsabhängigen oder freien Emotionen zu unterscheiden.
3. Emotionen helfen uns
Sie erleichtern die Einstellung auf eine Situation oder einen Menschen, was in unserer Frühzeit über lebensnotwendig war und später soziales Verhallten ermöglichte. Dabei helfen uns Spiegelneurone. Sie ermöglichen eine empathische Reaktion bei der Beobachtung bestimmter Situationen und erleichtern das Erkennen eines uns seelisch oder emotional verwandten oder zu uns sexuell passenden Menschen. Forschungen zufolge erkennen wir letzteres im ersten Moment einer Begegnung.
4. Emotionen werden gefiltert
Unser Gehirn erlebt die fasziale, nervöse oder energetische Grundlage von Emotionen erst als bewusste Gefühle nach der Passage durch sein limbisches System mit den beiden Mandelkernen, nahe den Ohren und dem sogenannten Belohnungssystem im Hirnstamm. Die Mandelkerne oder Amygdalla öffnen die Passage für Emotionen je nach ihrer hormonellen Stimmungslage.
Und diese ist abhängig von unserer vegetativen und faszialen Verfassung und unserer mentalen Einstellung.
Wenn es uns körperlich gut geht und wir etwas als schön bewerten, öffnen sie die Pforten für angenehme Emotionen und bilden Glückshormone, wie zum Beispiel Dopamin.
Wenn wir im Stress sind und vor allem, wenn dessen Ursache Angst ist, verschließen sich die Pforten. Denn Angst war in unserer Ursprungszeit überlebensnotwendig und ist seitdem der stärkste Stress für unser autonomes Nervensystem.
Es sorgt über den Sympathikus für unsere Flucht oder Verteidigung oder produziert über den vorderen Vagus weitere unter anderem emotionale Reaktionen in unserem Bauch und über den hinteren Vagusast in unserem Rücken.
Dieser wird dafür verantwortlich gesehen, überschüssige Emotionen zum Beispiel bei einem Trauma einzufrieren.
Sie werden dann irgendwo im Körper mit viel Energieaufwand versteckt gehalten, meist in Regionen, die zum Zeitpunkt der psychischen Überlastung physisch überlastet oder traumatisiert wurden, wie Narben, Schlüsselgelenke der Wirbelsäule oder andere fasziale Strukturen. Die resultierende Versteifung unserer Faszien und die erhöhte Sensibilität für verletzende Emotionen sind wesentliche Ursachen für die Instabilität unseres Rückens.
5. Emotionen entstehen im Bauch
Wir spüren das Erschrecken zuerst im Bauch.
Auch Wut spüren wir wie ein Feuer im Bauch, wenn wir sie nicht heraus lassen. Trauer hängt uns wie einen Kloß im Hals und nimmt uns die Luft, Ärger liegt uns auf der Leber, Angst kühlt unsere Nieren, Liebeskummer macht Herzschmerzen und gemäß der TCM belastet Sorge unsere Milz.
Aber auch die moderne Forschung tastet sich an unser Bauchgefühl. Wir wissen, dass Faszien unsere Muskeln, Gefäße und Organe umhüllen, beschützen und stabilisieren und untereinander und mit unserem autonomen Nervensystem verbinden. Inzwischen kennen wir ausser dessen Zentrum in unserem Bauch, dem Sonnengeflecht, auch ein spezielles Bauchhirn. Es funktioniert wie unser Kopfhirn und ist mit Hundert Millionen Nervenzellen grösser und komplexer als das Nervensystem unseres Rückenmarks.
Es verwertet uns nährende, belastende oder bedrohende Informationen unserer Nahrung, unseres Körpers und unserer Umwelt. Und es reguliert das davon abhängige Gleichgewicht von hemmenden, erregenden oder schützenden Botenstoffen, Hormonen und Sekreten. Neunzig Prozent unseres Glückshormons Serotonin werden in der Darmwand hergestellt und gelagert und siebzig Prozent unserer Abwehrzellen sitzen dort. Die höchst komplexen, vom Bauchhirn gesteuerten biochemischen Fähigkeiten der Verwandlung, Integration oder Abwehr äußerer Informationen durch unseren Verdauungstrakt könnten wir zusammen mit den Fähigkeiten der Wahrnehmung, Selektion, Speicherung, Weiterleitung, Ausstrahlung und Kommunikation unseres Fasziensystems als physikalisches und biochemisches Korrelat sehen, auf das sich unsere Emotionen geschwungen haben.
6. Emotionen und unser Herzgefühl
Auch unserem Herzen wird inzwischen ein eigenes Gehirn zugesprochen, das mit seinen vierzigtausend Nervenzellen unter anderem für unsere Intuition, emotionale Intelligenz und Wahrnehmungsfähigkeit verantwortlich sein soll.
Es reguliert in Abhängigkeit von Stressignalen und emotionalen Informationen des Vagus die Harmonie unseres Herzschlages und seine Anpassungsfähigkeit an Belastungen. Die HRV oder Herzfrequenzvariabilität ist abhängig von vegetativen Informationen und wird als Parameter bei stressreduzierenden Techniken angewandt. Laut wissenschaftlichen Forschungen, unter anderem des HeartMaths Institutes hängt sie auch mit unserer emotionalen Sensibilität und Stabilität zusammen. Auch andere Forschungen stellen bei den meisten Emotionen eine gesteigerte, körperliche Sensibilität im oberen Brustbereich fest. Es wird viele weitere Forschungen brauchen, um zu erklären, warum Patienten mit einem künstlichen oder inzwischen auch tierischem Herzen diese nicht verlieren.
Forschungen, die möglicherweise andere Ebenen unseres Seins erkennen, die wie unsere Emotionen in Bezug stehen zu körperlichen Grundlagen, aber auch ohne diese existieren können, sowie unsere Aura. Diese ist übrigens Forschungen zufolge in Höhe unseres Herzens am größten.
Zusammen mit der praktischen Erfahrung, dass wir Emotionen nicht nur in unserer Aura speichern, sondern sie auch über unsere Aura wahrnehmen können, bestätigt sich zwar das uralte Wissen der Menschheit, das wir am besten mit dem Herzen spüren, aber erklärt es noch nicht bis in seine Tiefe. Unabhängig jedoch von wissenschaftlichen Spekulationen, wissen unsere Sprache, unser Kopf, unser Bauch und unser Herz schon immer zwischen offenen und verschlossenen, warmen und kalten, weichen und harten Herzen zu unterscheiden. Und das uralte Wissen der Menschheit weiss auch um die Resonanzfähigkeit unserer Herzen und unseres Bauchs mit Ebenen jenseits unserer physikalischen Welt und jenseits unserer gewöhnlichen Emotionen.
7. Wir können Emotionen befreien
Wenn uns das Leben überrollt oder wir nicht auf unseren Körper, seine Bedürfnisse und seine Weisheit hören und immer wieder die Grenzen unserer Belastbarkeit überschreiten, verschliessen Vagus, Faszien und Amygdalla unseren Emotionen den Eintritt in unser Bewusstsein.
Wenn wir nur im Kopf leben, muss unser Körper Schmerzen produzieren, damit wir ihn Ernst nehmen und wir brauchen Stimuli wie Sport, Sex oder Drogen um ihn und damit uns selbst zu spüren.
Folgen wir den Bedürfnissen und der Weisheit unseres Körpers, erleben wir die Welt unserer Emotionen durch bewusstes Eintauchen in Begegnung, Bewegung und Berührung, in Schönheit, Harmonie und Kraft, in konstruktive, kreative und unterstützende Arbeit und in die Gegenwart und die dahinter liegende Stille.
In einem Raum der Geborgenheit und des Vertrauens können bewusstes Berühren, Massieren und Dehnen auch faszial gebundene Emotionen befreien.
Dabei helfen uns das Bindungshormon Oxytocin, dass bei liebevoller, körperlicher oder emotionaler Berührung freigesetzt wird, sowie Glückshormone, wie Endorphine, die nicht nur bei äusserem Sonnenschein gute Laune schenken, sondern auch bei dem inneren Sonnenschein bewusster Begegnung und Bewegung, Achtsamkeit im Leben oder Meditation.
Aber auch jenseits der Grenzen unserer Komfortzonen und in weniger glücklichen Zeiten kann uns der achtsame Umgang mit schmerzhaften Emotionen ihre Musik und Tiefe und ihre Position auf der Farbpalette der Dramaturgie des Lebens enthüllen.
8. Alle Lebewesen fühlen
Säugetiere empfinden Furcht, Wut, Trauer, Zuneigung und Freude und dies oft in viel größerer Intensität als wir, wie wir nicht nur von Hunden wissen. Pflanzen empfinden Angst und Empathie und gedeihen besser unter liebevoller Fürsorge.
Die Erkenntnis, dass Emotionen kein spezifisches, menschliches Merkmal sondern älter als unsere Hirnrinde sind, könnte uns helfen, unsere Hybris als Menschen gegenüber der Schöpfung abzulegen und stattdessen in unsere Verbundenheit mit ihr auch auf der emotionalen Ebene einzutauchen.
Vielleicht überkommt uns dann eine Ahnung, dass Emotionen möglicherweise auch eine Entsprechung, wenn nicht sogar ihren Ursprung auf anderen Ebenen der Schöpfung haben.
9. Emotionen sind mächtiger als Gedanken
Das Gefühl der Überlegenheit gegenüber Tieren beruht auch auf unserer Fähigkeit, Emotionen mit Gedanken zu verbinden sowie auf der Annahme, unabhängig von ihnen oder von Trieben und Instinkten denken und handeln zu können.
Aber weder Gedanken noch Gefühle, schon gar nicht die, mit körperlichen Reaktionen verbundenen Emotionen, aber auch nicht unsere Handlungen unterstehen immer unserem bewussten oder freiem Willen.
Zarter noch, aber überwältigender und lebensnotwendiger als Gedanken können Emotionen wie die Strahlen der Sonne unserem Leben Kraft, Schönheit und Wärme verleihen.
Mächtiger noch, aber subtiler und lebensbereichernder als Gedanken beeinflussen sie unser Handeln, unsere psychische und körperliche Gesundheit und unsere Beziehung zu unserer Umgebung und zum Leben.
Tiefer noch als der Welt der Gedanken und Worte vertrauen wir der Kommunikation und dem Einfluss unserer Emotionen.
Aber ohnmächtiger als dem Spiel unserer Gedanken sind wir dem Spiel und den Verwirrungen unserer Emotionen ausgeliefert.
10. Emotionen können sich verirren
Und diese Verwirrungen beginnen nicht erst mit uns.
Wir übernehmen sie von unseren Vorfahren und unserer Umgebung und entwickeln passend zu den emotionalen Verwirrungen unserer Eltern und Bezugspersonen unsere eigenen Muster.
Fehlte es unseren Eltern an Liebe, geben sie diesen Mangel oft weiter an uns.
Waren sie überfordert durch äussere Belastungen, gefangen in Depressionen oder Süchten, haben wir uns als kleine Kinder möglicherweise auch noch für Ihre Unfähigkeit zu lieben oder ihre anderen Probleme verantwortlich gefühlt und versucht, ihnen die Last abzunehmen, statt uns von ihnen abzugrenzen.
Wurden wir immer nur kritisiert, haben Scham und Schuldgefühle unseren Körper zusammen gezogen in einer Versteifung, die keine Gefühle erlaubt, so dass diese sich nur durch gelegentliche Explosionen befreien können.
Haben unsere Eltern ihre Probleme auf uns abgeladen oder an uns ausgelassen, reagieren wir oft mit innerem Rückzug aus unserem Körper.
Haben sie uns mit Liebesentzug bestraft, statt uns liebevoll die nötigen Grenzen zu setzen, reagieren wir vielleicht mit Angst oder Wut, sobald andere Menschen uns ihre Liebe entziehen oder uns Grenzen setzen.
Wurden unsere Grenzen emotional oder auch körperlich überschritten, leben wir vielleicht mit der Schwierigkeit unseren Grenzen zu vertrauen oder diese angemessen zu setzen.
Und wurden unsere Systeme von dieser Grenzüberschreitung oder anderen Verirrungen überwältigt und waren gar nicht in der Lage durch eine Flucht- oder Verteidigungsreaktion oder der Entwicklung komplementärer Muster zu reagieren, haben wir sie ausgeschaltet und leben seitdem oder immer, wenn uns ähnliche Muster begegnen, mit eingefrorenen Emotionen. Unser zutiefst eingeschüchtertes Unbewusste verweigert ihnen die Passage zu unserem Bewusstsein.
Wir dissoziieren. Das heisst, wir lösen die innere Verbindung von körperlichen Reaktionen, Gedanken und Gefühlen.
11. Emotionen können uns motivieren
Zusammen mit unseren Trieben und Instikten sind Emotionen der wesentliche Antrieb bei unseren Handlungen.
In Verbindung mit unseren Gedanken können sie zu Ideen und Träumen werden, uns leiten, aber auch verwirren.
Unsere Verwirrungen entstehen und werden immer wieder getriggert durch die Begegnung mit korrespondierenden Verwirrungen und beeinflussen unser Denken, Fühlen, Handeln und unser Leben oft kontraproduktiv.
Aber sie sind auch unser wichtigster, innerer Antrieb bei der Suche unserer Träume und Ideen nach einer Befreiung und Entfaltung unseres ursprünglichen, inneren Potentials.
Oft sind sie die Motivation bei der Wahl des Partners oder Berufs und die Triebkraft, aber auch das Glatteis bei einer Entfaltung auf familiären, beruflichen, sportlichen, sozialen, politischen oder spirituellen Ebenen.
Wenn wir unter grenzüberschreitenden oder überfordernden Eltern gelitten haben, suchen wir unbewusst entweder das gleiche Muster oder wir suchen jemanden, der in sich selbst zu ruhen scheint und auch uns offensichtlich so sein lässt, wie wir sind. Erst später merken wir vielleicht, dass unser Partner bei Stress entweder platzt oder sich emotional zurück zieht oder uns auch dadurch gerne bestraft.
Wenn unser Muster das eines inneren Rückzuges ist, neigen wir vielleicht dazu in innere Traumwelten abzutauchen oder ohne die nötige Erdung in unserem Körper in spirituelle Welten abzuheben. Wenn wir Misstrauen oder Gewalt ausgesetzt waren, suchen wir vielleicht Machtpositionen, in denen wir niemandem zu vertrauen brauchen oder willkürlich Macht ausüben können. Und gerade solche Menschen bestimmen dann oft über die Entwicklung unserer Welt.
12. Wir können lernen, Verwirrungen zu entwirren
Wir werden immer wieder über unsere Verstrickungen oder unseren Schatten stolpern und kommen nicht umhin sie anzuschauen. Aber erst wenn wir so auf die Nase gefallen sind, dass wir die Verwirrung als Schmerz emotional in unserem Körper spüren, kann das Licht unseres Bewusstseins bis zu der faszialen Entsprechung unserer Verstrickung gelangen und helfen diese aufzulösen.
Das sicherste Merkmal eine Verstrickung zu erkennen, ist eine unangemessene oder fehlende, emotionale Reaktion.
Sie kann als Dissoziation ein Hinweis auf die Aktivierung einer Grundangst sein. Aber auch mentale oder körperliche Symptome, wie Müdigkeit, Verwirrung, mangelnde Aufmerksamkeit und Achtsamkeit oder Verspannungen und unklare Schmerzen können uns auf zugrundeliegende Verstrickungen und nicht bewusst erlebte Emotionen aufmerksam machen.
Achten Sie darauf, wenn ein Gespräch, ein Mensch oder eine Situation Sie unangemessen aufregt, depressiv oder müde macht und Sie aus der Verbindung mit Ihrem Körper wirft.
Wenn wir lernen, unsere Emotionen, ihre Abwesenheit und ihre Unangemessenheit und Verwirrung anzuschauen, befreien wir uns langsam von behinderndem Ballast für unseren Flug in die Welt der wahren Emotionen.
Ein Flug, dessen Treibstoff aus unseren Träumen, Ideen und Sehnsüchten stammt, aber dessen eigentliches Ziel das schwerelose Schweben in der Gegenwart ist. Haben wir ein Mal den Geschmack dieser Essenz unserer Emotionen gekostet, werden wir diesem Weg zu unserem eigentlichem Selbst folgen.
Im Rahmen dieses Aufsatzes können wir nur einen kleinen Teil der Welt der Emotionen bereisen und von den vielen Emotionen, über deren Tiefe und Spektrum wir sprechen könnten, habe ich eine für unsere gemeinsame Betrachtung ausgesucht.
13. Freude ist sich selbst genug
Ist sie da, braucht sie keinen zusätzlichen Anlass, aber sie findet unendlich viele. Die kurzlebige, geistige Freude des Habens wird schnell überschattet von dem noch mehr oder etwas anderes haben wollen. Dagegen kann sich die körperliche Freude des Seins bis zur Ekstase über den Geschmack des Atems, der Berührung oder Bewegung unserer Körper, der Gemeinschaft mit Anderen, die Wahrnehmung der Wunder, Tiefe und Schönheit des Lebens oder einfach nur über das lebendig sein freuen.
Freude ist Fülle. Sie braucht keinen Besitz. Sie ist die emotionale Entsprechung unserer Lebensenergie, des Tanzes der Atome und Elektronen und wir spüren sie in unseren ganzen Körper.
Sie wärmt unsere Herzen und strahlt aus unseren Augen. Und sie ist ansteckend. Denn tief in jedem Herzen und in allen Augen ist das Wissen, dass sie hinter allen Schatten unser eigentlicher Zustand des Seins ist.
Hast du die Freude verloren, suche sie wie dein verloren gegangenes Kind, umwerbe sie wie eine verloren gegangene Geliebte und reinige dich für ihre Heimkehr. Erkenne wobei oder warum du deine Freude verloren hast und pass jedes Mal etwas besser auf sie auf.
14. Übung
In den vorausgegangenen Übungsteilen haben wir über das Testen und Entlasten von Stressursachen in Form belastender Schwingungen im Nabel oder in Narben gesprochen. Das Testen gelingt nicht, wenn belastende, oft emotionale Schwingungen in unserer Aura vorliegen.
In den folgenden Übungen praktizieren Sie zunächst die Entlastung ihrer Aura und tauchen anschließend immer tiefer in Ihren Körper. Dabei kann es auch zu einer Befreiung von unterdrückten Emotionen kommen. Ein Partner kann dabei hilfreich sein.
14.1.Berührung
Wählen Sie eine Verspannungs- oder Schmerzregion oder eine Narbe. Hat die Berührung ihres Nabels, Halses oder eine Narbe beim Stresstest nicht zu einer Entspannung des Beines geführt, führen Sie die Übung an diesen Zonen durch.
a.Die Befreiung der Aura
Nähern Sie langsam Ihre Hand oder beide weit auseinander gesprizte Hände dem Nabel, Hals oder einer Narbe und beobachten Sie, ob sich eine leichte Spannung aufbaut. In letzterem Fall suchen Sie mit Ihrer flachen Hand die Grenze des Spannungsfeldes und öffnen es durch leichtes Schräghalten der Hand. Manchmal liegt diese Grenze jenseits ihrer Armlänge. Dann brauchen Sie für die Entlastung einen Partner. Später beschreibe ich auch, wie Sie als Ersatz für einen Partner mit ihrer Vorstellung arbeiten können.
Beobachten Sie und ggf.Ihr Partner, ob Emotionen auftauchen und wo und was Sie sonst in Ihrem Körper fühlen.
Manchmal spüren wir auch die Umstände und den Zeitpunkt der Entstehung dieser Emotionen. In der Regel spürt der Partner das Auftauchen der Emotionen meist schneller und zunächst deutlicher, es sei denn, sie oder er hat ähnliche Emotionen verdrängt.
b.Das Wunder der Berührung
Kommen Sie jetzt ganz nahe an die Körperoberfläche und sobald Sie eine Einladung vom Körper bekommen, landen Sie so sanft wie möglich aber so bestimmt, als würden Sie die Zeit anhalten und sich aus der Zeit heraus in die Gegenwart begeben. Lassen Sie Ihrer Hand und der entsprechen Region Ihres Körpers Zeit, sich kennen zu lernen und sich auszutauschen. Spüren Sie die Zärtlichkeit zwichen ihnen und beobachten Sie die wach werdenden Reaktionen und damit verbundenen Emotionen in den beiden Berührungspartnern, aber auch in ihrem ganzen Körper.
Falls Sie eine Narbe gewählt haben, sollte die Berührung der ganzen Narbe gleichzeitig oder schrittweise, wenn möglich mit den Fingerspitzen erfolgen.
c.Emotionen der Bewegung
Sinken Sie mit der Wahrnehmung Ihrer Hand ein klein wenig in den Körper und folgen Sie mit Ihrem Bewusstsein den Reaktionen Ihres Körpers. Dies kann ein Zucken oder Pulsieren oder eine fliessende und sich ausbreitende Bewegung sein.
Vielleicht möchte die Hand auch etwas fester in eine bestimmte Richtung drücken. Vergleichen Sie den Unterschied, zwischen Drücken in die festere und weichere Richtung und wählen Sie diejenige, die einen tiefen Atemzug auslöst. Und das ist in der Regel die weiche und angenehme, die sogenannte freie Richtung. Spüren Sie wieder wo Sie welche Emotionen spüren.
Wenn Sie eine Narbe entstören möchten, schieben und halten Sie diese so sanft wie möglich ebenfalls in die freie Richtung und spüren Sie die freiwerdenden Emotionen und die Reaktionen Ihres oder Ihrer Körper.
d.Emotionen der Tiefe
Nun wandern Sie mit Ihrem Bewusstsein ganz langsam tiefer in den Körper. Energie folgt der Konzentration. Vielleicht spüren Sie den Unterschied in den verschiedenen Schichten. Achten Sie am Bauch besonders auf das Bauchfell, das alle Organe faszial umhüllt und bei Bauchoperationen entsprechend aufgeschnitten wird.
Verweilen Sie bei den einzelnen Schichten solange, wie Sie eine Bewegung oder Emotion spüren. Emotion beginnt mit E, das heisst heraus und es folgt motion oder Bewegung vom lateinischen movere.
Auch wenn Sie eine tiefe Narbe besuchen, kommen Sie erst Mal in die Wahrnehmung der Begegnung und der Stille.
Dann verschieben sie in Ihrer Vorstellung die Narbe ein wenig in verschiedene Richtungen und entscheiden Sie sich wieder für die angenehme und leichtere Richtung. Fragen Sie dazu auch Ihren Partner und Sie werden sehen, beide erkennen ohne Schwierigkeiten die freie Richtung. Sie liegt immer auch entgegen der Richtung, in die es sich überhaupt nicht schieben lässt in der Vorstellung.
Als Patient umarmen oder begleiten Sie innerlich die frei werdenden Emotionen und rückwirkend die Person, die sie erlitten hat. Als Therapeut begleiten Sie Ihren Patienten oder Partner dabei.
Bleiben Sie solange in der Verbindung mit der Tiefe, wie sie das braucht. Dann verabschieden Sie sich und wandern langsam zurück an die Oberfläche des Körpers. Lassen Sie Ihre Hand dem Körper mitteilen, dass sie ihn jetzt loslassen möchte und warten Sie, bis der Körper sie dann loslässt. Verabschieden Sie sich innerlich oder auch mit gefalteten Händen voneinander, aber bleiben Sie in Ihrer Achtsamkeit solange in Kontakt, wie Ihre Körper das wünschen.
14.2.Begegnung
Wählen Sie aus, wem oder was Sie jetzt in Ihrem Bewusstsein begegnen möchten, einem Partner, einem Ziel oder sich selbst.
Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch und eine auf Ihr Herz.
Spüren Sie über Ihre Hände die Emotionen, die bei dieser inneren Begegnung auftauchen und wo sie in Ihrem Körper auftauchen. Schauen Sie sich auch die Projektionen an, die damit verbundenen sind und wie und wo diese sich anfühlen. Dies kann der Anteil Ihres Vaters in Ihrem Mann, Ihrer Angst oder Ihrem Ziel sein oder der Anteil Ihrer Mutter in der Weichheit oder Härte Ihres Herzens. Und dann spüren Sie Ihre Begegnung frei von diesen Projektionen. Tauchen Sie in die Welt dieser Emotionen.
14.3.Genuss
Beim nächsten Mal wenn sie etwas genießen, versuchen sie den Teil des Genusses, der im Kopf stattfindet wegzulassen, das Festhaltenwollen, auch mit dem Handy, für sich oder jemanden anders, das Vergleichen und Relativieren, auch in Gedanken an seine Vergänglichkeit.
Spüren Sie wo und wie Sie den Genuss im Körper spüren und lassen Sie sich von den Schwingungen Ihres Körpers tragen. Sie können diese Übung auch jetzt gleich machen.
Lassen Sie alles los und wenn das nicht klappt, öffnen Sie die Arme vor ihrem Bauch oder ihrem Herzen und lassen sie alles raus fließen was ihren Vagus und Ihre Amygdalla blockiert. Schauen Sie es sich an und lassen sie es jetzt los.
Vermeiden Sie dann alle weiteren Ausflüge in die Vergangenheit und Zukunft und tauchen Sie in die Tiefe der Emotionen, die jetzt in diesem Moment darauf warten, sich Ihnen zu enthüllen.
Sie können die Übung solange wiederholen, bis sie zum natürlichen Zustand der Emotionen und ihrem Bezug zur Gegenwart wird.