+49 176 227 697 57 khalil@dr-kermani.de

Beckenverwringung

Die Beckenverwringung in der Integralen Orthopädie Auf Grund der Fülle des Textes emofehle ich Ihnen zunächst die Kurzfassung.

 

Definition 

Eine Beckenverwringung (Bv) bedeutet aus orthopädischer Sicht eine Verwringung der beiden Beckenhälften gegeneinander und bedingt meist eine Irritation („Blockade“) der knöchernen Beckenverbindungen, Schambeinfuge und ISG sowie eine Verwringung des gesamten Körpers, insbesondere der Wirbelsäule mit entsprechender Einschränkung der Belastbarkeit und Neigung zu wirbelsäulenabhängigen Beschwerden.

Aus Sicht der Integralen Orthopädie beruht sie auf einer stressbedingt, fehlenden Entspannungsfähigkeit des vegetativen Nervensystems sowie des Fasziensystems mit entsprechenden Folgen nicht nur für den Bewegungsapparat sondern auch für Psyche, innere Organe und Immunsystem.

Zusammenfassung 

Das vegetative oder autonome Nervensystem (ANS) verliert bei übermäßigem Stress seine Regulationsfähigkeit zwischen Leistungsmodus (Sympathikotonus) und Entspannungs- bzw. Regenerationsmodus (Parasympathiko- oder Vagotonus).
Der Vagusnerv ist blockiert und der Körper verharrt meist im Anspannungsmodus bzw. einer unbewussten Abwehr- und Angriffshaltung(Sympathikotonus). 

Körper und Psyche können sich nicht mehr richtig entspannen, regulieren und regenerieren. Normale Behandlungen helfen nur noch kurz bzw. wenig. Nach einer Weile sind die entsprechende Hormone und Botenstoffecaufgebraucht und es resultiert ein Erschöpfungszustand mit verschiedenen, vegetativen Beschwerden. Selbst leichte körperliche oder psychische Belastungen führen schon zu einer Überlastung.

Das mit dem ANS eng gekoppelte Fasziensystem (FS) reagiert mit einer asymmetrischen Ganzkörperverspannung, die sich an einer Beckenverwringung erkennen lässt.

Jeder Mensch hat in der Regel zusätzlich zu den äußeren Stressursachen seines Alltags auch innere Stressfaktoren bzw. Störherde und Schwachstellen, die bei Stress aktiviert werden und seine Belastbarkeit herabsetzen

Bei den ersten Behandlungen werden diese mit dem Integralen Stresstest gesucht und mit den Integrationstechniken behandelt. Die Weiterbehandlung mit den Basisübungen (7.1.1.) muss täglich, bei übermäßigem Stress auch mehrfach täglich fortgesetzt werden. Für die Behandlung der Folgeschäden der Bv am Bewegungsapparat werden gemäß dem individuellen Spannungsmuster ortho-bionomische  Übungen gezeigt, um erneut auftretende Gelnkblockaden, insbesonders der ISG-Region, sowie chronische Verkürzungen und Verspannungen nach und nach aufzulösen.

Eine vereinfachte Anleitung zur Unterstützung Ihrer Selbstbehandlung können Sie auf diesem Video ansehen.

Vorwort

Die Beckenverwringung (Bv) ist aus meiner Sicht (Integrale Orthopädie) die erste, wichtigste und häufigste Entgleisungsreaktion des Bewegungsapparates auf Stress.
Die meisten meiner Patienten leiden unter ihren Ursachen sowie ihren Auswirkungen.

Sie ist Folge einer stressbedingten, asymmetrischen  faszialen Ganzkörperverspannung und mit dieser zusammen m.E. die funktionelle Grundursache für die meisten, chronisch wiederkehrenden Rückenschmerzen und alle mit der Wirbelsäule zusammenhängenden Beschwerden.

Gleichzeitig weist die Bv auf eine gestörte Selbstregulationsfähigkeit des autonomem Nervensystems (ANS) mit Fixation im Leistungsmodus bei gestörter Entspannungs- und Regenerationsfähigkeit an.
Unsere Selbstheilungskräfte, einschließlich unseres Immunsystems sind geschwächt.
Körper und Psyche sind weniger belastbar. Beschwerden häufen sich, die Belastbarkeit verschlechtert sich  und auch sonst erfolgreiche Behandlungen bringen keine bleibende Besserung.

Die folgenden Ausführungen beschreiben zunächst die, einer Bv zugrunde liegenden physiologischen und anatomischen Zusammenhänge des ANS mit dem Fasziensystem (FS)  und danach, wie Sie selbst bei sich oder Ihren Patienten bzw. Angehörigen mit dem Stresstest Ihre individuellen Ursachen für Ihre Bv erkennen und mit der Faszien-Integrationstherapie behandeln können.

Da die Überlastung des ANS und damit die Bv bei übermäßigem Stress bzw. Kontakt mit gestressten Menschen immer wieder auftreten können, ist eine regelmäßige Entspannungsbehandlung mit den hier beschriebenen Integrationstechniken erforderlich.
Diese unterstützen Ihre körpereigenen Selbstregulationskräfte und fördern damit eine kontinuierliche Verbesserung Ihrer körperlichen Belastbarkeit, der Funktion Ihrer inneren Organe sowie Ihres Immunsystems und Ihrer geistig-emotionalen Schwingungsfähigkeit.

Die hier beschriebenen Erkenntnisse beruhen auf meinen langjährigen, praktischen Erfahrungen als Orthopäde, Sportmediziner, Osteopath und v.a. Practitionar der Ortho-Bionomy.
Sie können bei korrekter Anwendung der Techniken jederzeit nachvollzogen werden.

Für interessierte Patienten, Therapeuten und Kollegen sind sie bewusst etwas ausführlicher dargestellt, da die ursächliche Entlastung des vegetativen Nervensystems die Nachhaltigkeit anderer natürlicher Therapieverfahren auf einfache Weise unterstützt. Da diese Methode aus meiner Sicht einen grundlegend neuen und ursächlichen Zugang, nicht nur zur Vorbeugung und Linderung von chronischen Rücken- und Gelenkschmerzen, sondern allen stressinduzierten Beschwerden und Erkrankungen darstellt und relativ leicht sowohl von Patienten als auch Therapeuten in den Alltag bzw. die Arbeitsweise integriert werden kann, mache ich meine Erkenntnisse frei zugänglich und stelle diese auch gerne in entsprechenden Kliniken oder Ausbildungszentren vor. Bei Übernahme dieser Erkenntnisse in eigene Veröffentlichungen und Therapiekonzepte bitte ich lediglich um eine entsprechende Quellenangabe.

Für weitere Informationen verweise ich auf mein Buch: Faszien Integrationstherapie – Neue Chance gegen Schmerzen, auf die Ausführungen auf meiner Webseite und die Videos auf YouTube.
Das Lehrbuch der Integralen Orthopädie – Heilung aus der Körpermitte wird ebenfalls nach und nach auf der Webseite veröffentlicht.

1 Anatomie und Physiologie  

a Das autonome Nervensystem

Unsere unbewussten Körpervorgänge, wie Herz-Kreislauf Tätigkeit, Verdauung, Immunabwehr, Fortpflanzung und Zellneubildung und zum großen Teil auch unsere Psyche werden vom autonomen Nervensystem (ANS) gesteuert. Dieses kennt einen Leistungsmodus (Sympathikotonus ) und einen Entspannungs- und Regenerationsmodus (Parasympathiko- oder Vagotonus). Übermäßiger oder anhaltender Stress kann zu einer Regulationsstörung des ANS führen, zunächst mit anhaltendem Stressmodus und später mit anhaltendem Erschöpfungsmodus führen. Denn Körper und Psyche können sich mehr richtig entspannen und sich somit auch nicht mehr ausreichend regenerieren.

Der Hauptnerv des Parasympathikus, der Vagusnerv, hat eine Verbindung mit den Gesichts- und inneren Halsnerven sowie über den „zurück kehrenden Nerv“ mit der Region des ersten Halswirbels, des Atlas. Der Vagus endet vorne in einem Nervengeflecht im Oberbauch hinter dem Nabel am quer verlaufenden Dickdarm und hinten hinter dem Kreuzbein.

Die sympathischen Nervenzentren liegen im sympathischen Grenzstrang vor der Wirbelsäule, mit Zentrum im Sonnengeflecht, etwa in Höhe des Nabels.

Auf jeden Stressimpuls, mit und ohne Ausschüttung von Stresshormonen und Cortisol in der Nebenniere, reagiert der Körper mit einer asymmetrischen Anspannung der beiden, in Höhe von Nebennieren und Sonnengeflecht entspringenden, zentralen Muskel-Faszienketten des Körpers, die sich als Bv zeigt.  Die Bv war in unserer Vorgeschichte sicher sinnvoll als  Vorbereitung einer Flucht- oder Angriffsreaktion. Werden die dafür mobilisierten Stresshormone jedoch nicht durch entsprechende körperliche Bewegung verbraucht  oder  werden durch anhaltenden Stress weiterhin welche gebildet, wird die Bv chronisch. Bei lange anhaltendem übermäßigen Stress werden die Stresshormone und andere Botenstoffe des Körpers verbraucht und es kommt zu einem Erschöpfungszustand. Dieser zeigt sich an einer fehlenden Bv trotz entsprechender Stressvorgeschichte.

b Das Fasziensystem

Das Fasziensystem (FS) umhüllt wie ein dichtes, dreidimensionales Spinnennetz nicht nur alle unsere Muskeln und inneren Organe sondern auch unsere Gefäße und Nerven, einschließlich Rückenmark und Gehirn.  Zwischen den Faszienhüllen in der sogenannten Zwischenzellsubstanz oder Matrix treffen sich die Endausläufer der Gefäße und Nerven, insbesondere des sympathischen Nervensystems und werden Informationen, Stoffwechselschlacken und Nährstoffe weiter geleitet.

Das Fasziensystem oder Bindegewebe verbindet somit den ganzen Körper und  ermöglicht die dynamische Stabilität und energiesparende Funktionsweise unseres Bewegungsapparates und unserer inneren Organe. Aber es ermöglicht auch unsere unbewusste, emotionale Körperwahrnehmung und Körperausstrahlung und verbindet diese mit unserem Bewusstsein. Es  erfüllt physikalisch die Voraussetzung eines Flüssigkeitskristalles und damit für eine, unseren ganzen Körper umfassende Empfangs- und Sendeantenne.  Wie die praktische Erfahrung zeigt können Faszien Emotionen wahrnehmen, weitergeben  und speichern. Wir merken das an einer Verkrampfung bei Stress und anderen unangenehmen eigenen oder fremden Emotionen und Entspannung in angenehmer Umgebung, durch angenehme Gefühle und Berührungen sowie an der häufigen Freisetzung von Emotionen bei einer faszialen Entlastung, insbesondere der eines Störherdes.

Die Faszien verlaufen in Längsbahnen den sogenannten Muskel-Faszienmeridianen nach Myers von den Augenbrauen bis zu den Füßen bzw. Händen, umhüllen dabei unsere großen Körperhöhlen und stabilisieren unser Skelett, insbesondere unseren Rücken.

Verspannungen und Verklebungen im Verlauf der faszialen Längsbahnen oder Körperhöhlenumwandungen können entweder Auswirkungen haben durch Unterbrechung des Energie- und Informationsfluss oder Verzerrungen des Fasziengefüges oder als Störherd. Stress führt nachweislich zu einer Verdickung und Verklebung insbesondere der großen Rückenfaszie.  Entspannungstechniken, Dehnungen, Bindegewebsmassagen, wie Rolfing oder Akupunktur können nachweislich Verklebungen auflösen.

Die Integrationstechniken entlasten den Sympathikus, sowohl über die Entstörung von Störherden, als auch über die zentrale sowie lokale Entlastung des Fasziensystems und aktivieren gleichzeitig den Vagus durch lokale Hautreflexe und örtliche Entspannung von Stressregionen.

c Störherde und Ihr persönliches Stressmuster

Jeder Mensch hat in seinem Körper harmonisch in seinem individuellem Schwingungsmuster schwingende Zellsysteme und meist auch mehrere überlastete oder traumatisch veränderte Zellsysteme, die nicht mehr synchron mitschwingen und das gesamte System dadurch als sogenannter Störherd belasten. Kommt es durch diesen Stress zu einer chronischen Überlastung unserer vegetativen Regulationszentren,  reagiert unser System zunächst mit einer, anfangs noch symptomarmen Bv. Wir fühlen uns irgendwie steif, verspannt und schief oder verdreht. Auf Grund der gleichzeitigen Verdrehung der Wirbelsäule und Beingelenke wird deren Belastbarkeit reduziert und eine leichte Überlastung kann zu einer akuten oder chronischen Verspannung  im Bereich unserer individuellen Schwachstellen mit entsprechenden Schmerzen führen.

Bei zusätzlichem äußeren Stress kann auch unsere psychische  Regulationsfähigkeit dekompensieren. Wir bemerken dies an einer verstärkten Reizbarkeit, Mangel an Lebensfreude und Kreativität sowie leichten psychischen und körperlichen Erschöpfung.

Für unsere Arbeit definieren wir einen Störherd über die teilweise oder komplette Auflösung der Beckenverwringung beim Test bei der Berührung und anhaltend durch die Behandlung.

So wie ein elektrischer Herd, ein Küchenherd auch nach außen Wärme abgibt, kann ein Störherd auch nach außen ein störendes Feld ausstrahlen, das wir entsprechend als Störfeld bezeichnen und  behandeln müssen.

d Die Bedeutung des Nabels   

1. Fasziensystem:  Im Nabel verbinden sich alle Faszienstränge und -hüllen. Der Nabel kann daher als zentraler Verbindungs- und wie Sie sehen werden, auch Schaltpunkt des gesamten Fasziensystems gesehen werden.

2. Neuraltherapie: In der Neuraltherapie werden Störherde durch Unterspritzen mit örtlichen Betäubungsmitteln entlastet. Die Injektion an den Nabel als zentralen Störherd führt zu einer Umstellung des gesamten Vegetativums vom Stress- in den Entspannungsmodus.

3. TCM: In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Energie, das Qi,  in der Mitte des Körpers regeneriert und von dort in den Meridiankreislauf geleitet. Der Punkt KG 4, 3 Querfinger unterhalb des Nabels, ist der Kreuzungspunkt von Konzeptionsgefäß, Miliz-, Leber- und Nierenmeridian und wird als Tor des Ursprungs-Qi bezeichnet. 1,5 Querfinger unter dem Nabel liegt KG 6, das Meer der Energie und auf dem Nabel liegt KG 8, Palast des Geistes.

4. Schwingungslehre: Der im Jahre 2000 verstorbene indische Naturforscher, Kernphysiker, Musiker und Mystiker Emu Mukanda lehrte von einem persönlichen Grundton jedes Menschen, dessen Quelle im Nabel schwingt und sah Krankheit als Folge einer Störung dieses Grundtons an.

Die Nabelintegration entlastet nachweisbar über eine Entspannung des Nabels das gesamte FS und ANS,  leitet dort blockierte Energie an energiebedürftige Körperregionen und harmonisiert dadurch die individuelle Schwingung des ganzen Körpers.

2 Untersuchung der Beckenverwringung 

So können Sie an sich selbst oder Ihren Angehörigen testen, ob Sie eine Bv haben, also Ihr Körper im Stressmodus fixiert ist:

  1. Hüftbeuger (Iliopsoas): Ziehen oder schieben Sie im Liegen nacheinander beide Knie, so weit es geht (!), hoch an die Brust. Der typische Untersuchungsbefund zeigt bei Stress auf der Seite des verkürzten Hüftbeugers (meist links, auf dem Foto rechts) ein Anheben des gestreckten Beines, wenn das gegenseitige Knie zur Brust gezogen wird. Auf der Gegenseite ist durch die Adduktorenspannung die endgradige Beugung manchmal schmerzhaft.
  2. Hüftanspreizer (Adduktoren): Dann stellen Sie im Liegen bei gebeugten Hüften und Knien beide Füße auf und überprüfen, ob die vorderen Beckenkämme auf einer Höhe liegen. Lassen Sie dann nacheinander beide Knie nach außen fallen. Mit einer Hand halten Sie dabei die gegenseitige Beckenschaufel fest.
    Auf der Seite der verkürzten Adduktoren (meist rechts) ist die Abspreizung der gebeugten Hüfte vermindert.


Die Anspannung von Hüftbeuger und Adduktoren kann auch einzeln oder gleichseitig vorliegen oder sich im Lauf einer zunehmenden Zentrierung und Stabilisierung verändern. Bei leichterem Stress zeigt sich dann oft nur noch eine Adduktorenverspannung rechts, die dann auch zum Teil an einer Schambeinfugen- oder ISG-Irritation liegen kann.

Und so können Sie im Stehen testen, ob ggf. ein vegetativ bedingter Stressmodus vorliegt:

3. Schulterverwringung: Im Stehen zeigt sich eine gleichzeitig oder unabhängig von der Bv vorhandene, asymmetrische, fasziale Verspannung an einer unterschiedlichen Abspreizbarkeit der Arme bei fixiertem Schulterblatt, die sich analog zur Bv bei Entlastung des vegetativen Nervensystems auflöst. Manchmal verbleibt die Schulterverwringung auch nach Auflösung der Bv, als Hinweis auf einen verbliebenen Störherd in der oberen Körperhälfte.

3 Die Ganzkörperverwringung (für Therapeuten)

Bei der häufigsten Form der Bv, mit Hüftbeugerverspannung links und Hüftanspreizerverspannung rechts verdreht sich der ganze Körper nach rechts. Die Beckenschaufeln sind links nach vorne und unten und rechts nach hinten und unten verdreht mit entsprechendem Tiefstand des vorderen Darmbeinstachels links und des hinteren rechts. Ursächlich dafür sind links dominierend die Hüftbeuger verspannt und auf der Gegenseite dominierend der Quadratus lumborum mit der zwölften Rippe und die damit faszial eng gekoppelten Hüftanspreizer oder Adduktoren. Beide zugehörigen Muskel-Faszienzüge entspringen in der Körpermitte und ziehen über das Becken zu den Füßen. Entsprechend sind beide Beine nach rechts verdreht, was in der Regel zu einer gegenläufigen Ausrichtung der Bein- und Fußgelenke führt. Der rechte Fußinnenrand wird entsprechend meist durch Anheben und der linke durch Absenken des 1. Mittelfußknochens entlastet.
In Folge der Drehung des Beckens ist auch der gesamte Rumpf bei der o.g. Konstellation typischerweise faszial nach rechts gedreht, inklusive der zwölften Rippen.  Das heißt 12.Rippe und ISG rechts und damit der Quadratus werden durch Anheben entlastet. Links findet sich oft eine anterior Position des Darmbeins und der 12.Rippe. Nach Lösung der Faszienspannung  im li. Quadratus zeigt sich jedoch oft auch eine Entlastung des li. ISG durch Anheben des Darmbeins (Posterior Stellung).

Schulterverwringung: Der Schultergürtel zeigt meist analog eine Verwringung nach rechts mit Neigung des li. Schulterblattes nach vorne und des re. nach hinten (Levator scapulae) und asymmetrisch eingeschränkter Abspreizung der Arme (Serratus anterior).

Halsverwringung: Der Kopf  wird durch die Fortsetzung des rechten Adduktorenzuges über die schrägen Bauchmuskeln nach rechts vorne gezogen und gleichzeitig durch die Fortsetzung der zum Teil ebenfalls diagonal laufenden hinteren faszialen Züge und der oberen Anteile des Kopfnickers  nach links hinten gezogen, so dass normalerweise der linke Querfortsatz prominent hinter der Ohrmuschel zu tasten ist. Ist der Atlas jedoch nach rechts verzogen, deutet dies auf eine Unterbrechung der myofaszialen Längsbahnen, meist durch eine Blockade im Brustwirbelsäulenbereich an den 2.-4.Rippe rechts. Vor jeder Atlasbehandlung sollte daher erst der vordere fasziale Zug am Kopfnicker und dann der hintere fasziale Zug an den Nackenstreckern entlastet werden. Bei jedem rechtsgedrehtem Atlas sind zuerst die oberen Rippen rechts zu lösen. (siehe Atlasintegration)

Beinverwringung: In der Mitte des Beckens vorne ist immer die Schambeinfuge blockiert und beidseits in Verlängerung der myofaszialen Leitbahnen die Fußwurzelgelenke und zwar rechts meist im Sinne einer Rechtsdrehung beider Füße links mit Absenkung des 1. Mittelfußknochens und Verschiebung des Sprungbeins nach vorn und rechts umgekehrt. Die Entlastung erfolgt jeweils ortho-bionomisch durch Betonung des Musters, wie unsere Patienten dann individuell als Hausaufgabe lernen.

Irritation von Schlüsselgelenken, wie der Kiefergelenke, der Kopfgelenke mit dem Atlas, der 12. Rippe mit der Nieren- und Nebennierenregion, des ISG und Steißbeins und der Fußwurzelgelenke oder externe oder innere Störherde können dieses Muster unterbrechen.

4 Stress als Ursache

Nicht nur übermäßiger und als unangenehm empfundener, äußerer Stress belastet ihr System.

Die meisten Menschen leiden bereits lange unter einem inneren Stress durch alte Trauma- oder Überlastungsfolgen, z.B. in Form störender Narben, ungelöster, faszial gespeicherter Emotionen oder häufig bzw. dauernd blockierter Schlüsselgelenken, z.B. der Kopfgelenke, des Kiefers oder der Fußgelenke, meist auf Grund oder verbunden mit einer chronischen Fehlhaltung.  Auch eine chronische Überlastung Ihrer Augen oder Ohren, Ihres Immunsystems, insbesondere der Mandelregion, z.B. durch Infekte, Allergien oder chronische Krankheiten oder Ihres  Darmes, z.B. durch eine Fehlernährung und Fehlbesiedlung  können Ihr System belasten.

Durch die innere Belastung ist die Belastbarkeit für äußeren Stress herabgesetzt und der Körper dekompensiert schneller bei Überlastungen.  Dazu kann mechanischer Stress gehören, z.B. durch eine akute oder chronische Überlastung des Rückenstreckers (Quadratus lumborum) durch Verheben oder Verkühlen, zu langem Sitzen oder Stehen, aber auch durch Kieferfehlstellungen, Zahnspangen oder andere Fremdkörper oder psychischer Stress durch nicht verarbeitete, eigene oder fremde Emotionen.

Alte Traumata, aber auch der Alltagsstress einschließlich des emotionalen Stress von anderen Menschen können durch Speicherung von nicht verarbeiteten, emotionalen Schwingungen im Fasziensystem  eine Auswirkung haben auf das energetische Umfeld des Körpers, die sogenannte Aura und auch dort energetische Störherde hinterlassen, die unbemerkt Körper und Psyche belasten.

Jeder Stress kann über die Hypothalamus- Hypophysen- Nebennierenachse das autonome Nervensystem überlasten und zur Bv führen.

Bei der Untersuchung erkennen Sie Störherde und Störfelder an der vorübergehenden Auflösung der Bv:

  • durch Entfernung störender Fremdkörper, wie Ohrringe oder Piercings (Nabel !)
  • während der direkten oder indirekten (durch die Körperschichten) Berührung  störender Narben, Organe oder Schlüsselgelenke
  • oder nach der Entlastung der Aura (Störfeld).

Bei der Behandlung zeigt sich nach der Entlastung jedes einzelnen Störherdes und -feldes  eine Auflösung der Bv. Diese baut sich jedoch jeweils meist innerhalb einer Minute  immer wieder auf, bis alle Störherde und -felder entlastet sind.

Eine fehlende Bv  kann auch Hinweis auf einen fixierten  Vagotonus sein. Ein Behandlungserfolg zeigt sich erst durch Aufbau und durch Auflösung einer Beckenverspannung.

Die Behandlung mit den Integrationstechniken unterstützt nicht nur die fasziale Ganzkörperentspannung, wie sich direkt an der Auflösung der Becken- bzw. Schulterverwringung nachweisen lässt, sondern auch die Lösung der nicht verarbeiteten, unbewusst, faszial oder energetisch gespeicherten Emotionen.

Nach einer Behandlung kann äußerer Stress jedoch über eine Überlastung des Sympathikus oder des Fasziensystems die inneren Stressfaktoren immer wieder aktivieren. Bei emotionalen Störherden, insbesondere nach Traumata, erfolgt dies oft durch Kontakt mit einer ähnlichen emotionalen Schwingung, oft im Sinne einer angedeuteten, meist unbewussten „Triggerung“.

Die erneute Entgleisung mit Fixierung im Stressmodus können Sie leicht an einem Wiederauftritt der Bv feststellen. Durch die zu erlernenden Übungen, speziell die Nabelintegration, können Sie jedoch lernen, Ihr System immer wieder und zunehmend tief zu entspannen und damit auch auf Dauer belastbarer zu machen.

Chronische Krankheiten, Fehlernährung oder lange andauernder physischer, allergischer, emotionaler oder elektromagnetischer Stress können über eine Verschlackung und Übersäuerung der bindegewebigen Grundsubstanz eine hartnäckige Regulationsstörung des vegetativen Nervensystems bedingen.  Die Bv löst sich dann entweder nicht vollständig oder auch nur kurz auf und eine Behandlung des Grundsystems, z.B. mit Ernährungsumstellung oder einer Veränderung der Arbeits- oder Lebenssituation ist anzustreben.

5 Auswirkungen von Stress und Beckenverwringung

Das vegetative oder autonome Nervensystem verliert seine physiologische Regulationsfähigkeit zwischen Leistungs- und Entspannungsmodus und verharrt meist im Anspannungsmodus (Sympathikotonus), nach einer langen Stressphase aber ev. auch im Erschöpfungszustand (fixierter Vagotonus). In diesem Fall kann trotz chronischer Beschwerden das Becken entspannt sein. Die Bv tritt dann als Zeichen einer zurück kehrenden Reaktionsfähigkeit der körpereigenen Regulation im Laufe der Behandlung erst auf und verschwindet dann bei zunehmender Entlastung wieder.

In beiden Fällen, sowohl im fixierten, als auch im erschöpftem Stressmodus leiden die vom Vagusnerven versorgten inneren Organe, das Immun- und Hormonsystem, einschließlich der Libido und durch die stressbedingte Minderdurchblutung der entsprechenden Hirnareale und Erschöpfung der entsprechenden Botenstoffe auch die emotionale Schwingungsfähigkeit und geistige Kreativität sowie Freude am Leben.

Am Bewegungsapparat reagiert der Körper mit einer anhaltenden, meist asymmetrischen  Anspannung des gesamten Faszienapparates, die sich bei der Untersuchung meist an einer Beckenverwringung und / oder asymmetrischen Verkürzung der Schulteranspreizer zeigt.

Die  korkenzieherartige Verwringung des Rumpfes und oft in der Folge oder zusätzlich vorhandene funktionelle Beinlängendifferenz, Fehlstellung und Verspannung der ISG und Kopfgelenke können Auswirkungen haben auf die Spannung der gesamtem Wirbelsäule und aller von der Wirbelsäule aus nervös versorgten Organe und Regionen.

Die orthopädischen Symptome können reichen von Kopf- und Nackenschmerzen mit Schwindel, Sehstörungen, Tinnitus, Schulter- und Armschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Beklemmungsgefühl im Brustkorb, Ober- oder Unterbauchbeschwerden bis zu akuten und chronischen Rücken-,Becken- und Beinschmerzen.

Erwachsene entwickeln schnell  belastungsabhängige Rücken- und oft Nacken-Kopfschmerzen oder zumindest eine eingeschränkt Belastbarkeit des Rückens und der Beingelenke. Auch sportliche und feinmotorische Spitzenleistungen sind beeinträchtigt.

Der typische Anlaufschmerz im Rücken morgens oder nach längerem Sitzen verliert sich oft mit einer verbesserten Durchblutung der verkrampften Muskulatur durch Bewegung und Wärme. Der Belastungsschmerz nimmt meist bei Fehlhaltung vor allem langem Sitzen oder Stehen und häufigem Bücken sowie schwerem Heben zu. Durch die Verknüpfung des ANS und des FS sowie bestimmter Schlüsselgelenke, wie der ISG mit der Psyche kommt es meist auch zu einer anfangs noch leichten und durch den Verbrauch der entsprechenden Neurotransmitter auch zunehmenden Depressionen und anderen Symptomen der vegetativen Erschöpfung.

Kinder haben auf Grund der Flexibilität ihrer Faszien und Gelenke oft weniger ausgeprägte oder keine körperlichen Beschwerden, aber oft schon Haltungsstörungen, wie Beinlängendifferenzen, Rückenverkrümmungen (Skoliosen) oder psychische Beschwerden wie Verhaltensauffälligkeiten oder Lernstörungen.

6 Der Integrale Stresstest

Um Ihr autonomes Nervensystem und das damit verbundene Fasziensystem zu entspannen und damit seine Regulationsfähigkeit wieder herzustellen, müssen Sie zunächst feststellen, was ihrem Körper Stress macht.

Die Integrale Orthopädie stellt dazu als einfaches, objektives und leicht reproduzierbares Testverfahren die Auflösung einer Beckenverwringung (Bv) vor bei Berührung bzw. Entlastung einer Stressregion.

Unser Körper besteht letztlich aus harmonisch miteinander schwingenden Atomen und Elektronen. Überlastete oder traumatisierte Körperregionen schwingen jedoch nicht harmonisch mit und können als sogenannter Störherd oder Störfeld den Körper und sein Energiefeld stören. Das merken Sie daran, dass sich die Bv direkt auflöst, wenn Sie deren unharmonische Schwingung mit der Hand oder dem Finger abdecken, mit einem Laser bestrahlen oder ein Störfeld energetisch entlasten.

Typische Störherde sind der Nabel, die vordere Halsregion sowie Narben und traumatisierte Gelenke bzw. Faszien. Energetische Störfelder befinden sich in der Umgebung von überlasteten Schlüsselzonen, wie Störherden oder vegetativen Nervengeflechten bzw. Energiezentren(Chakras).

Fremdkörper, wie Ohrringe, geschlossene Halsketten aus Metall und immer ein Nabelpiercing können auch stören, ebenfalls Zahnschienen.

Primäre Störherde sowie Störfelder bezeichne ich solche, die eine Bv auslösen. Zum Testen von primären Störherden legen Sie eine Hand oder einen Finger auf den vermuteten Störherd ( bei langen Narben ggf. zwei Hände benutzen) und überprüfen, ob sich in diesem Augenblick die Bv auflöst.
Die Berührung des Nabels löst im Normalfall immer direkt die Bv. Geschieht das nicht, ist meist die Aura in Höhe des Nabels belastet und bildet ein energetisches Störfeld ( siehe unten ).
Das Gleiche gilt analog oft für die Halsregion, im Sinne eines “dicken Halses” oder “platzenden Kragens” oder für stark störende bzw. innere Narben. Seltenere Ursachen für einen nicht funktierenden Nabeltest können schwerwiegende Irritationen des Atlas oder anderer Schlüsselgelenke sein. Das bedeutet eine stress- oder traumabedingte Überlastung  unserer Aura behindert die Funktion unseres autonomen Nervensystems und damit unseres ganzen Körpers und unserer Psyche.

Sekundäre Störherde: Haben Sie alle primären Störherde gefunden und behandelt, ist das Becken meist entspannt. Trotzdem können noch weniger belastende Störherde vorliegen. Ich bezeichne diese als sekundäre Störherde. Berühren Sie einen solchen sekundären Störherd, tritt die Bv zeitgleich erneut  auf. Unter Bezugnahme auf die Schwingungen vermute ich, das sich das entspannte Gehirn anspannt, wenn es durch den Finger auf die Störung aufmerksam gemacht wird.

Energetische Störfelder: Die Berührung des Nabels und meist auch des Halses sowie eines aktiven Störherdes muss immer zu einer Entspannung des Beckens führen. Ist dies nicht der Fall, liegt wahrscheinlich ein energetische Störung im Sinne eines Störfeldes vor, aus chinesischer Sicht eine Störung im Bereich des äußeren „Qi“. Die Ursache ist meist aktueller, alter oder sehr alter emotionaler Stress durch unverarbeitete emotionale Überladtungen und Traumata oder durch Stress anderer Menschen unserer Umgebung, den wir unbewusst übernommen haben.

Die Behandlung erfolgt mit der „Auraentlastung“ über Positionen, die zum Teil auch in der Ortho-Bionomy und im Qi Gong Verwendung finden. Anschließend löst sich die Bv in der Regel anhaltend oder vorübergehend auf und die Testung der aktiven Störherde erfolgt dann wie oben beschrieben. Wird eine starke Störung im Bereich des Energiefeldes aufgelöst, kann dies den Körper so stark entlasten, dass er auch die zuvor getesteten Störherde selbst integrieren kann und diese nicht mehr als Störherd nachweisbar sind.

Sekundäre Störfelder: Die Aura eines Störfeldes oder einer Verletzungs-, Entzündungs- oder Schmerzregion kann auch belastet sein, ohne gleich eine Bv auszulösen. Auch hier erkennen wir diese Belastung durch einen Entlastungsversuch und den Behandlungserfolg an der Entspannung der Region.

Traumafelder: Eigene, familiäre und kollektive, traumatische und andere psychische Überlastungen können eine so großes Irritationsfeld um unseren Körper bilden, das wir selbst es nicht mehr umfassen können. Bei positivem Stresstest va. am Nabel und fehlender Entlastung durch die Auratechniken der Selbstbehandlung,  nähert der Behandler seine gestreckt gehaltene Hand aus einem sehr großem Abstand langsam dem Patienten an, bis beide eine Spannung spüren und verweilt dort bei leicht schräg geöffneter Hand, bis die Spannung und damit auch die unverarbeiteten Emotionen abfließen ( siehe Traumatherapie). Anschließend kann das geschrumpfte Störfeld meist mit den geöffneten Händen umfasst und auch in der Folgezeit immer wieder entladen werden. Die Veränderung erkennen Sie nicht nur an einem direkt und meist anhaltend entspanntem Becken und Körper, sondern in der Folgezeit oft auch an einer Entspannung Ihrer emotionalen Beziehungen  und Ihrer Lebensweise.

Fehlende Bv trotz Stressanamnese: Bei einem Erschöpfungssyndrom kann das Berühren der o.g. Störherde im Sinne einer kontroversen Reaktion zu einer leichten Anspannung des Beckenmuskeln führen, wenn dafür noch ausreichend viele Botenstoffe vorhanden sind. Wenn die Erschöpfung fortgeschritten ist, liegt ein fixierter Parasympathikotonus vor. Die Behandlung bezieht die vermuteten Störherde mit ein, bis die Reaktion wieder normal abläuft und entsprechend fortgesetzt werden kann.

Durchführung des Integralen Stresstestes  

Zunächst testen Sie zunächst sich oder Ihren Partner oder Patienten auf das Vorliegen einer Beckenverwringung:
Anschließend wiederholen Sie den Test und berühren gleichzeitig, nacheinander verschiedene, potentielle Störherde.
Entspannt sich dabei das Becken liegt ein Störherd vor.
Entspannt es sich nicht, liegt entweder kein Störherd vor oder es liegt zusätzlich ein übergeordnetes Störfeld vor. Meist ist dies ein energetisches Störfeld im äusseren Energiefeld des Körpers, seiner sogenannten Aura, gelegentlich auch in verbundenen Schlüsselgelenken oder in zugehörigen, tiefen Narben.

Wir beginnen mit dem Nabel, den zentralen Ankerpunkt des Fasziensystems. Er 
fungiert wie eine übergeordnete Sicherung, die sich bei übermäßigem Stress durch die Anspannung des Fasziensystems als erstes ausschaltet und dann stört.
Anschließend testen wir die eng mit dem Vagus verflochtene, bei emotionalem Stress oft überlastete, vordere Halsregion. Besonders bei chronischen Rückenschmerzen stört auch oft die Nierenregion. Diese fühlt sich dann meist kalt an und ist kälteeempfindlich. Danach suchen wir weitere Störherde bzw. Stressfaktoren, die für unsere innere Anspannung verantwortlich sind.
Der Test erlaubt uns auch zu differenzieren, ob eine Anspannung zum Beispiel des Kiefers, des Atlas oder der ISG-Region verantwortlich ist für unseren Stresszustand oder dessen Folge ist.
Narben müssen für den Test beim ersten Mal nach Möglichkeit komplett abgedeckt werden. Später können sie auf verbliebene, störende Abschnitte getestet werden.
Alternativ führt auch die Bestrahlung von Narben mit einem einfachen Laserpointer zu einer Entspannung des Beckens, wenn die Narbe stört. Dieser harmonisiert durch sein polarisiertes Licht unharmonische Strahlung. Dies trifft auch für den Nabel, unsere “Urnarbe”, zu. Die Laserentstörung muss öfter wiederholt werden als die manuelle und ist alleine oft nicht ausreichend, ausser zum Beispiel nach Weisheitszahnentfernung, an der Nasenscheidewand, im Ohr oder in der Selbsthilfe bei gynäkologischen Narben.

In der Nabel- , Hals- und Herzregion oder in Narben können auch alte, unverarbeitete Überlastungen und Traumata als energetisches Störfeld gespeichert sein und dadurch eine normale Funktion des autonomen Nervensystems und die Selbstregeneration verhindern.
Störfelder erkennen wir im Test erst im Nachhinein durch die Entspannung des Beckens nach ihrer Auflösung. 
Führen Sie dazu die unten beschriebene Auraentlastung durch und testen Sie erneut das Becken. Normalerweise ist es dann zumindest vorübergehend entspannt. Die Zeitdauer der Entspannung entspricht der Wertigkeit der Störung.

Das erneute Auftreten der Beckenverwringung nach etwa einer Minute weist auf verbliebene Störherde. Deren Berührung führt aber jetzt zu einer Entspannung des Beckens. Dies beweist die Abhängigkeit der Regulationsfähigkeit des autonomen Nervensystems von unserer Aura.
Die gleichzeitige Freisetzung von unverarbeiteten Emotionen beweist deren Speicherung in der Aura sowie dem Fasziensystem.

Die Behandlung der Störherde erfolgt mit der Nabel- und Narbenintegration und ggf. auch mit Laser. Eine neuraltherapeutische Entstörung ist nur sehr selten erforderlich.

Wichtig ist jedoch auch das Testen und Behandeln der tiefen Narben. Für das Testen nehmen ihre Fingerspitzen in ihrer Vorstellung Kontakt auf zu diesen und Sie prüfen, ob sich das Becken entspannt.

Solange wie die Beckenverwringung wieder auftritt, müssen Sie weitere Störherde suchen. Es ist wichtig, dass Sie keinen Störherd und kein Störfeld übersehen, da es sonst zu einer sogenannten Erstverschlimmerung oder schnell wiederkehrenden Beschwerden führen kann.

Sekundäre Störherde lassen sich nach Entspannung des Beckens  durch den umgekehrten Stresstest testen. Bei entspanntem Becken verspannt es sich bei dessen Berührung.

7 Behandlung mit der Faszien Integrationstherapie (FIT)

7.1. Nabelintegration  

Die Aufgabe der Nabelhand: 

a Grundposition

Bei allen Basistechniken der Nabelintegration liegt eine Hand entspannt auf dem Bauch, mit dem Mittelfinger im Nabel und schiebt mit dem Mittelfinger den Nabel ganz sanft, ein ganz klein wenig,  in die Richtung mit dem geringsten Widerstand, die auch am angenehmsten ist und einen tiefen Atemzug erzeugt. Der Nabelfinger begleitet dann sanft die entstehende Entspannungsreaktion des Nabels. Der Handballen liegt dabei im Oberbauch ( Verbindung zum Vagusnerv) , Ring- und Kleinfinger liegen auf den beiden Akupunkturpunkten unterhalb des Nabels ( siehe Punkt 1.d.3. TCM).

Die dadurch eingeleitete Entlastung des Fasziensystems führt wahrscheinlich zu einer Entspannung der sympathischen Nervenendigungen und dadurch Entlastung des Sonnengeflechtes und des vorderen Vagusnervenzentrums im Oberbauch.  Möglicherweise werden dabei im Fasziensystem vorher blockierte Elektronen frei gesetzt, die dann mit der zweiten Hand an energiebedürftige Zonen weiter geleitet werden können.

Die Aufgabe der zweiten Hand: 

7. 1. 1. Nabel-Halsintegration

a Grundposition

Bei der wichtigsten Entspannungsübung bei Stress sowie Infekten liegt der Unterarm auf der Brust und die zweite Hand vorne quer am Hals. In der Folge lässt sich eine Entlastung des vegetativen Nervensystems beobachten über eine Entstörung von Mandeln, bzw. Mandelnarben und Schilddrüse sowie eine örtliche Anregung des Hauptnerven des parasympathischen Nervensystems, des Vagus über dessen Verbindung zu den inneren Hals- und Brustnerven.

b erweiterte Positionen

1 Nabel-Hals-Kiefer-Augenintegration
Wenn sich das gut anfühlt oder sich bei der Untersuchung eine Belastung des Kiefers als Hinweis auf eine mögliche  Craniomandibuläre Dysfunktion gezeigt hat,  kann aus der Grundposition gleichzeitig ein Links- bzw. Rechtsschub des Unterkiefers durch Schub des Daumens oder Mittelfingers erfolgen.  Anschließend legen Sie beide Hände auf die Kieferregion mit dem Daumen unter dem Unterkiefer und heben bzw. schieben den Unterkiefer sanft in die angenehme Richtung. Die Kleinfinger können dabei gleichzeitig auf den Augenlidern liegen, um die Augen zu entlasten (s.u.). Die auf dem Gesicht liegenden Hände haben über die Verbindung der Gesichts- und Kiefernerven mit dem Vagus auch eine direkte Wirkung auf das ANS.

2 Nabel-Hals-Brustbeinintegration: Wenn dies zusätzlich zu einem vertieften Atemzug führt , kann auch gleichzeitig der vordere Halsbereich leicht angehoben oder seitlich verschoben werden und mit dem Unterarm das Brustbein nach oben oder unten gekippt werden. Die auf dem Hals und oberen Brustkorb liegende Hand hat über die Verbindung der sensiblen Hals und Speiseröhrennerven mit dem Vagus auch eine zusätzlich entlastende Wirkung auf das ANS.

7.1.2. Flankengriff

a Grundposition

Bei der ersten Position der Nabelintegration mit gleichzeitigem Flankengriff liegt die Handfläche hinten auf dem tiefen Lendenmuskel (Quadratus lumborum) und der großen Rückenfaszie sowie den Nieren und Nebennieren zwischen Rippen und Becken. Die Übung ist besonders angezeigt, wenn sich die Nierenregion kalt anfühlt und kälteempfindlich ist. Aus Sicht der TCM beruhen chronische Rückenschmerzen auf einer Nierenschwäche und rein funktionell können Rückenschmerzen durch den Quadratus lumborum durch Kälte und Überlastungen, wie langes Sitzen oder Liegen oder viel Bücken getriggert werden.

b Erweiterte Positionen 

1 Nabelhand: Die auf dem Bauch liegende Hand schiebt die Bauchdecke großflächig leicht in die freie Richtung, bzw. in Richtung der Flankenhand. Die freie Richtung entspricht in der Regel der Drehungsrichtung der Bv, als meist nach rechts.

2 Flankenhand: Mit dem Kleinfingerballen können Sie zusätzlich die untersten Rippen etwas nach hinten schieben und zur Entlastung des ISG mit dem Daumen den vorderen Beckenkamm.

7.2. Narbenintegration
Zeigt sich bei der Untersuchung eine störende Narbe als Auslöser der Bv können Sie diese wie folgt entlasten bzw. entstören.

7.2.1. Nabel-Narbenintegration: Sind Narben vorhanden, werden sie in ihrem ganzen Verlauf nach und nach sehr sanft für einige Minuten vom Patienten oder Therapeuten mit den Fingerspitzen in die angenehme oder freie Richtung, die auch den geringsten Widerstand zeigt, verschoben und dadurch ortho-bionomisch entlastet. Gleichzeitig entspannt der Patient mit einem Finger seinen Bauchnabel. Für die Wiederholungsbehandlung reicht es meist die Narbe mit einer Hand abzudecken und ganz leicht in die freie Richtung zu schieben, während ein Finger der anderen Hand den Nabel entspannt.

7.2.2. Energetische Narbenintegration:

1. Auraentlastung von Narben:

Bei besonders stark traumatisierten oder sehr sensiblen Narben wartet die leicht schräg gehaltene Hand des Behandlers in dem Abstand zum Körper, den der Patient noch als angenehm spürt, bis die leichte Spannung zwischen Therapeutenhand und Narbe nachlässt, während gleichzeitig vom Patienten eine Nabelintegration, am besten als Verbindung des Nabels mit der zugehörigen Schmerzzone  durchgeführt wird. Der Abstand kann je nach Traumatisierung zwischen einigen Metern und ca. fünfzig Zentimetern variieren.

Auch der Nabel kann als „Urnarbe“ energetisch stören, z.B. in Folge von eigenem oder mütterlichem Stress  während der Schwangerschaft oder Entbindung, aber auch durch spätere emotionale Traumata. Meist wird die Berührung des Nabels dann als sehr unangenehm empfunden und sie führt nicht direkt zu einer Auflösung der Beckenverwringung. . Die Entlastung erfolgt dann zunächst wieder energetisch  mit der schräg gehaltenen Hand über dem Nabel in dem Abstand,  in dem der Patient die Hand gerade eben noch fühlen und noch gut tolerieren kann. Erst wenn der Druck  und die oft damit verbundenen, nicht verarbeiteten  Emotionen abgeflossen sind, kann die weitere Nabelintegration mit Berührung des Nabels erfolgen.

2. Ortho-bionomische Entstörung tiefer Narben:

Tiefe Narben, wie nach Mandeloperation, am Bauchfell nach Blinddarmoperation oder Kaiserschnittoder oder am Damm können durch längeres Auflegen der Hand mit Verlagerung der Aufmerksamkeit in die Tiefe entstört werden, wie sich jeweils an einer Auflösung der Bv zeigt. Während ein Finger den Nabel entspannt, liegen die andere Hand bzw, die anderen Finger über der tiefen Narbe. Beim Kaiserschnitt verläuft die Bauchfellnarbe zwischen Nabel und horizontaler Narbe. Die Aufmerksamkeit wird von den Fingerspitzen in die Tiefe verlagert, bis sie die Narbe erreicht. Diese kann dann in der Vorstellung in verschiedene Richtungen geschoben werden und wird dann in der leichter vorstellbaren oder freien Richtung gehalten.

7.2.3. Narben-Schmerzzonenintegration: Die Entlastung einer Narbe setzt auch Energie frei, die Sie mit Ihrer anderen Hand an eine Schmerzzone leiten können. Besonders effektiv ist die Behandlung, wenn Sie feststellen,  durch die Entstörung welcher Narbe sich welche Schmerzzone entspannt und diese dann immer  wieder bei Bedarf mit der Narbe entlastend verbinden.

Foto: Nabel-Narbenintegration bei Blinddarmnarbe

7.3. Schmerz- und Stresszonenintegration im Fasziensystem 

Auch traumatisierte bzw. überlastete Schlüsselgelenke und andere Faszienregionen können eine Bv auslösen. Das erkennen Sie an einer vorübergehenden Entspannung des Beckens bei deren Berührung. Ist das Becken durch die Behandlung entspannt, kann eine Berührung von bestimmten Punkten wieder zu einer Anspannung des Beckens führen. Diese Punkte bezeichnen wir als sekundäre Stresspunkte. Es sind immer auch wichtige Akupunkturpunkte und ihre Behandlung löst entsprechend den blockierten Meridianfluss bzw. den Fluss im faszialen Grundsystem.

7.3.1. Schmerztherapie 

Zur Schmerz- und Entspannungsbehandlung sowie Vorbereitung der weiteren Behandlung  können Sie wieder wie beim Flankengriff eine Verbindung mit dem Nabel anwenden.

a Nackengriff: Die zweite Hand liegt quer am Nacken mit dem Kleinfinger am Schädelrand und entlastet die HWS sowie über die Verbindung mit dem zurück kehrenden Vagusast das ANS.

b weitere Beispiele sind die Schulter-Nackenregion, die vordere Schulterregion, der Ellenbogen oder die Achillessehne. Aber auch Organe wie der Darm oder die Unterbauchorgane können auf diese Weise entlastet werden.

Erweiterte Position: Die zweite Hand entlastet zusätzlich wie im folgenden Abschnitt beschrieben durch punktuellen Druck oder Umfassen und leichtes Verschieben der Gelenke in die freie Richtung.

7.3.2. Stresszonenentlastung 

a Augenintegration: Auch eine Überlastung der Augen oder Ohren kann, bei Vorliegen einer entsprechenden Schwäche mit Benutzung einer Seh- oder Hörhilfe eine Bv auslösen. Testen Sie dazu Ihr Becken bei gleichzeitigem Auflegen der Hände auf die Augen, bzw. Berührung Ihres Gehörganges mit den Fingern. Zur Entlastung der Augenmuskeln legen Sie beide Handballen für eine Weile sanft auf die Augen, ggf. mit sanftem Schub in die angenehme Richtung. Sie können auch nacheinander beide Augen mit dem Nabel verbinden. Oft liegt auch schon eine Belastung des energetischen Umfeldes der Augen vor. Um dies festzustellen nähern Sie beide Handflächen aus dem größtmöglichen Abstand an Ihre Augen an. Spüren Sie eine leichte Spannung auf den Augen, oder gar eine Zunahme irgendwelcher Symptome, öffnen Sie die Hände leicht, damit der Druck abfließen kann und kontrollieren Sie zur Bestätigung eines Zusammenhanges direkt danach Ihr Becken. Die Erfahrung zeigt, dass sich die regelmäßige Behandlung auch positiv auf die Sehkraft auswirkt. Die energetische Testung und Entlastung der Ohren erfolgt analog. Beide Organe können auch emotional oder energetisch belastet sein, durch Hören oder Sehen von belastenden Erlebnissen oder nach Operationen.

b Andere Stresszonen: Legen Sie die zweite Hand überall dorthin, wo Ihr Körper Ihre Aufmerksamkeit oder zusätzliche Energie braucht. Folgen Sie dabei nicht nur Ihrem Schmerzsignal, sondern auch Ihrer Intuition. Dies können auch überlastete oder erkrankte Organe, wie Leber oder Darm sein. Ob eine solche Überlastung vorliegt, können Sie auch zuvor mit dem Stresstest feststellen. Anschließend oder zwischendurch tut es gut, die zweite Hand auf das Herz zu legen und dabei ggf. auch ein wenig das Brustbein in die angenehme Richtung zuschieben.

7.4. Die Auraentlastung

7.4.1. Alltagsstress

Für die Entlastung vom emotionalen Alltagsstress reicht es beide Hände an die jeweilige Stresszone , z.B. über dem Kopf, vor dem Hals-Brustbereich oder vor dem Bauch kreisförmig anzunähern bis an den Rand der Grenze, wo ein Druck auf den Körper spürbar wird und nach vorne geöffnet zu halten, damit sich die übermäßige Spannung lösen kann. Bei der Entlastung kann man oft genau spüren, welcher emotionale Stress sich entlädt. Oft sind es die Probleme oder Sorgen anderer Menschen, die mit unserem Fasziensystem in Resonanz gekommen sind und uns nun unbewusst belasten. Es empfiehlt sich diese Entlastung vor den übrigen Integrationstechniken durchzuführen.

7.4.2. Traumata 

Traumata hinterlassen oft Spuren im Bindegewebe, insbesondere in Narben und Faszien, aber auch oft im Energiefeld des Körpers, der sogenannten Aura. Eine energetische Belastung in der Umgebung des Körpers erkennen Sie durch langsames Annähern einer Hand an die vermutete Belastungszone und Verweilen mit leichter Schrägstellung der Hand genau jenseits der Grenze, an der die Annäherung der Hand nicht mehr als unangenehm empfunden wird.
Bei der Traumabehandlung kann dieser Abstand auch Mal viele Meter betragen und die Diagnostik und Behandlung ist dann nur mit einem Partner oder Therapeuten möglich. Frei werdende Emotionen geben dann jeweils einen Hinweis darauf, was Sie belastet hat. So hilft die Integrale Behandlung die gestauten, zum Trauma- oder Stresszeitpunkt verdrängten Emotionen bewusst zu machen, zu lösen und zu integrieren. Dadurch werden Sie nicht nur faszial sondern auch emotional wieder schwingungsfähiger und insgesamt belastbarer. Bei der direkt anschließenden Untersuchung zeigt sich nicht nur ein grundsätzlich immer entspanntes Becken. Oft ist die Entlastung des Systems so umfassend, dass keine der zuvor festgestellten Störherde mehr  eine Störung verursachen.

7.5. Ortho-bionomische Schlüsselgelenks- bzw. Stresspunktintegration 

Die ortho-bionomische Entlastung erfolgt immer in die sogenannte freie Richtung, die sich auch am angenehmsten anfühlt, am leichtesten geht und meist direkt einen tiefen Atemzug veranlasst. Die hier vorgestellten Techniken berücksichtigen den Verlauf der von den Füßen bzw. Händen bis zum Schädel verlaufenden Muskel-Faszienverbindungen, den myofaszialen Meridianen nach Myers. Aus didaktischen Gründen stelle ich für jede Schlüsselregion drei Schlüsselgelenke und ihre Behandlung vor.

7.5.1. Kreuzbeinintegration

Für die Lösung von LWS- und ISG-Blockaden und Verspannungen der hinteren Beckenregion wird die auf ortho-bionomischen Prinzipien beruhende  Kreuzbeinintegrationstechnik vorgestellt:
1. LWS und ISG: Dazu werden in Bauchlage die Beckenknochen jeweils zu dem irritierten LWS-Gelenk bzw. ISG angehoben und solange gehalten, bis sich die druckschmerzhafte Verspannung dort auflöst und anschließend vorn mit einem Kissen unterlagert. Bei einer Vorwärtsdrehung des Darmbeins, meist auf Seite des verkürzten Hüftbeugers, wird das Darmbein nach vorn in Richtung der Unterlage geschoben.

2. Quadratus und 12. Rippe: Besteht noch eine Verspannung in der Lendenmuskulatur (Quadratus lumborum) und der zwölften Rippe wird das Gesäß zum schmerzhaften Triggerpunkt des Muskels geschoben und vorher bzw. gleichzeitig die zwölfte Rippe durch Schub in die freie Richtung , meist zur Wirbelsäule, links ggf. auch nach vorn, entlastet.

3. Kreuzbeinregion: Anschließend wird das Kreuzbein sanft in die freie Richtung verschoben. Dazu wird der Handballen handbreit über der Gesäßfalte auf das Kreuzbein gelegt und ein Verspannungspunkt über dem ISG, der Gesäßmuskulatur oder an der Steißbeinspitze mit einem Finger der anderen Hand gedrückt. Wird das Kreuzbein in die richtige Richtung geschoben, verschwindet in der Regel der Schmerz über dem Verspannungspunkt. Zunächst wird ein Kippen der unteren Kreuzbeinspitze nach hinten und unten in Richtung Steißbein mit einem Kippen der oberen Kreuzbeinbasis zum Bauch hin verglichen. Die angenehmere Position wird dann ca. 2 Minuten sanft gehalten. Anschließend kann der positive Effekt eines seitlichen Kippens des Kreuzbeins überprüft werden.

a Steißbein und hinterer Vagus:
Eine Irritation des Steißbeins kann auch durch eine traumatische Überlastung des hinteren Vagus mit seinen Endästen im Kreuzbeinbereich entstehen. Insbesondere eine Entlastung des Steißbeins und des damit verbundenen Beckenbodens ist die Voraussetzung für jede nachhaltige Besserung von chronischen Rückenschmerzen.
Oft muss dazu die Entlastungsposition sehr lange gehalten werden und manchmal auch eine gegenläufige energetische Position des Kreuzbeins oder eine damit faszial verbundene Irritation an der oberen BWS oder dem Atlas behandelt werden. Zur energetischen Behandlung des Kreuzbeins wird die angenehme Position des Kreuzbeins gehalten, während gleichzeitig andere Positionen bewusst vorgestellt werden. Zum Beispiel wird das Kreuzbein nach hinten gekippt und gleichzeitig ein verstärktes Kippen oder eine entgegen gesetzte Position bewusst vorgestellt. Besteht eine Diskrepanz zwichen der anantomioschen und energetischen Position des Kreuzbeins löst sich das Steißbein in dem Moment in dem der Patient oder der Therapeut sich diese energetische Position bewusst vorstellen. Verbunden damit verschwindet der Druckschmerz und es breitet sich eine angenehme Wärme aus. Manchmal muss auch die Aura des Steißbeins oder ein gekoppeltes Schlüsselgelenk entlastet werden, bis sich die vagale Spannung des Steißbeins löst.

b Piriformis:
Besteht noch eine druckschmerzhafte Verspannung im Gesäßbereich (Piriformis, hintere Beckenbänder) wird zunächst das gegenseitige Becken zum druckschmerzhaften Ansatz der Beckenbänder am Kreuzbeinrand angehoben und dann durch Drehung des gebeugten Unterschenkels die optimale Entspannung des Piriformis eingestellt. Aus dieser Position wird dann die Hüfte von außen zum Kreuzbein geschoben, das dabei in die freie Richtung gehalten wird.

7.5.2. Atlasintegration 

1 Zur Entlastung der vorderen Muskel-Faszienverbindungen, speziell des Kopfnickers, legen Sie ein hohes Kissen unter den Kopf und schieben erst das linke, dann das rechte Ohr in Richtung des Brustbeins.

2 Zur Entlastung der Hinterhauptsmuskeln und hinteren Faszienzügel sowie Zentrierung des Atlas legen Sie ein flaches Kissen unter den oberen Brustkorb. Ertasten Sie mit einem Finger die meist links prominente Querfortsatzspitze des Atlas in einer kleinen Kuhle unter dem Ohr und überstrecken Sie mit der anderen Hand Ihren Kopf („Glattstreichen Ihrer Stirnfalten“) , so dass Sie Ihren Tastfinger am Atlasquerfortsatz nicht mehr spüren. Halten Sie die Position eine Weile und wiederholen Sie ggf. die Prozedur rechts, falls dort auch ein Druckschmerz zu tasten ist. Anschließend verweilt eine Hand quer unter dem Nacken mit der Kleinfingerseite unter dem Hinterhauptsknochen und die andere Hand entlastet den Nabel.

3. Die übrigen Halswirbelgelenke können Sie durch Drehen und Schieben des Kopfes zum druckschmerzhaften Gelenk entlasten. Für die untere HWS beginnen Sie den Schub von der in die Gegenseite gedrehten HWS aus.

7.5.3. Becken-Hüftintegration

1. Die Symphyse oder Schambeinfuge finden Sie durch Druck von oben, vorn auf Mitte des Beckenknochens. Bei der Bv verdreht sich das Becken um die Symphyse und es verbleibt eine druckschmerzhafte Verspannung, mit Auswirkung auf die beiden hinteren Beckengelenke, die ISG,  sowie den Beckenboden und über die Adduktoren auf die Knie und über die Bauchfaszien auf die Schulter- Nackenregion. Zur Entlastung heben Sie ein Bein über den schmerzhaften Punkt am Schambein bzw. der schmerzhaften Fuge oder legen Sie ein Kissen unter die Beckenhälfte, deren Erhöhung den Druckschmerz entlastet. Sie können die Symphyse auch schon während der Nabelintegration, am besten jedenfalls vor der ISG- Behandlung, durch ein Kissen unter dem Gesäß entlasten.

2. Hüftgelenk: Nicht nur ein verspannter Rückenstrecker oder Hüftbeuger oder ein blockiertes ISG, sondern auch ein „verrenktes“ Hüftgelenk kann für Schmerzen im Gesäßbereich und eine funktionelle Beinlängendifferenz  verantwortlich sein, in diesem Fall für eine scheinbare Beinverlängerung. Die Behandlung erfolgt zunächst nach Dorn durch Strecken des, in Hüfte und Knie rechtwinklig gebeugten Beines gegen Widerstand eines hüftnah um den Oberschenkel geführten, von beiden Seiten nach oben gehaltenen Bandes
(z.B. Bademantelgürtel oder Terraband).

Anschließend lehnen Sie Ihr in Hüfte und Knie gebeugtes Bein seitlich an eine Wand oder Ihren Partner und schieben von der Seite den Hüftkopf in die Pfanne.

3. Ein wichtiger Schlüsselpunkt im vorderen Fasziensystem, nicht nur bei Schmerzen im Leistenbereich, ist auch die vordere Beckenkammregion als Verbindungspunkt von Kniestreckern, Hüftbeuger (Darmbeinmuskel) und schräger Bauchmuskulatur. Die Entlastung erfolgt durch Schub, der in Hüften und Knie gebeugten Beine zur Leiste hin. Legen Sie dazu Ihre gleichseitige Wade auf das gegenseitige, aufgestellte Knie und ziehen Sie, ggf. mit einem Handtuch oder Terraband Ihr Knie zur Leiste. Sie spüren die Entlastung an einem Nachlassen des Druckschmerz am vorderen Darmbeinstachel.

7.5.4. Knieintegration

Bei Kniebeschwerden legen Sie eine Rolle unter den Oberschenkel und testen, ob sich ein Druckschmerz am inneren Kniegelenksspalt (1) sowie außen am Wadenbeinköpfchen ( 2) eher durch Vor- oder Zurückschieben entlastet und halten diese Position. Sie können das Knie auch aus der unter c 3 genannten Position heraus mit entlasten. Positionieren Sie entsprechend das Handtuch über der Kniescheibe oder dem Schienbein. Das Wadenbeinköpfchen müssten Sie ggf. noch zusätzlich mit Ihren Fingern in dessen freie Richtung schieben, fall diese vom Schienbein differiert.

7.5.5. Fußintegration

Die faszialen Längsbahnen sind an den Fußwurzelknochen verankert und bilden von dort als „Steigbügel“ das Fußgewölbe. Verspannungen des Fußgewölbes können entsprechend auch für eine Bv oder Rücken- oder Nacken- Kopfschmerzen mit verantwortlich sein.  Testen Sie das Gelenk am oberen Ende des 1. Mittelfußknochens in der Mitte Ihres inneren Fußrandes (1) (Verbindung zur 12. Rippe) sowie die Außenseite Ihrer Ferse (2) (Verbindung über das Wadenbein zum ISG und 5.Lendenwirbelgelenk) auf Vorliegen eines Druckschmerzes und entlasten Sie diesen durch passives Anheben oder Absenken des Fußgewölbes(1)  bzw. Vor- oder Rückschub der Ferse (2). Bei der typischen Ganzkörperverwringung möchte der Fußinnenrand links oft nach hinten und rechts meist nach oben entlastet werden, sowie die Ferse links meist nach vorne und rechts meist nach hinten. Knapp vor dem äußeren Fersenrand liegt noch das Würfelbein (3). Entlasten Sie auch dieses bei Druckschmerz durch Schub entweder des Würfelbeins oder der angrenzenden prominenten Basis des 5.Mittelfußknochens in die freie Richtung nach oben oder unten.

7.5.6. obere Brustkorbintegration 

Die Bv setzt sich nach oben fort in eine Verwringung des Brustkorbes.

1. Die Gelenke der oberen und mittleren Brustwirbelsäule (BWS) ertasten Sie wie die LWS Gelenke in der Rinne neben der Wirbelsäulenmitte ( Dornfortsatzreihe) und entlasten sie durch Anheben des gleich- oder gegenseitigen Schulter.

2. Die vorne am Brustbeinrand druckschmerzhaften Rippen drücken Sie von hinten direkt neben der Wirbelsäule und knapp daneben mit dem Finger nach vorne, so dass sich die Verspannung am Brustbeingelenk löst.

3. Die erste Rippe ertasten Sie seitlich im Nacken-Schulterwinkel und entlasten sie durch Schub des nach außen gedrehten seitlich abgespreizten Armes zur Rippe hin.

7.5.7. Schulterintegration 

Bei Stress ziehen wir die Schultern meist unbewusst hoch durch Verspannung des Schulterblatthebers (1, Levator scapulae), der an der oberen, inneren Schulterblattecke ansetzt. Zur Entlastung schieben und kippen Sie das Schulterblatt nach oben oder unten in die Richtung, die den Druckschmerz dort reduziert. Sehr häufig findet ist der Triggerpunkt des unteren Schultergrätenmuskels ( 2, Infraspinatus ) in der Mitte des Schulterblattes aktiviert und kann dann für Nacken-Kopf- und Armschmerzen verantwortlich sein.  Sie können ihn durch Schub des nach hinten gebeugten Ellenbogens zum Punkt hin entlasten.  Die Fortsetzung der  Faszienketten von  Nacken und Schulterblatt geht über den Sägezahnmuskel ( 3. Serratus ) zu den oberen acht Rippen. Bei Druckschmerz am Schulterblattrand schieben Sie in Seitlage die Rippen von vorn zum Schulterblatt.

7.5.8. Armintegration

1. Schlüsselbein: Der Arm hat lediglich mit dem Schlüsselbein eine knöcherne Verbindung zum Skelett. Dessen Ansatz am Brustbein  entlasten Sie durch Kippen des Brustbeins nach oben oder unten und dessen Ansatz am Schulterblatt durch Schub des angewinkelten Ellenbogens nach oben oder unten gegen einen Widerstand .

2. Speichenköpfchen: Die wichtigste gelenkartige Verbindung für die Armfaszien ist die Verbindung zwischen Speichenköpfchen und Elle. Schieben Sie diese bei Druckschmerz entweder nach vorne oder hinten.

3. Zur Entlastung der vorderen Schultermuskeln, v.a. des Biceps und bei eingeschränkter Schulterabspreizung ziehen Sie mit der gegenseitigen Hand die vordere Schultermuskulatur zum Brustkorb und entlasten mit der anderen Hand den Nabel.

8 Sonstige Stressfolgen bei Überlastung des vegetativen Nervensystem

Das vegetative Nervensystem steuert alle unbewussten Körperfunktion, wie Herz-Kreislauf- oder Darm- und Drüsentätigkeiten, aber auch die Gehirndurchblutung und Zellneubildung. Die Regulation zwischen Leistungsmodus oder Sympatikotonus, sowie Entspannungsmodus oder Parasympatiko- b.z.w. Vagotonus erfolgt über das vegetative Nervengeflecht im Oberbauch, das Sonnengeflecht und über die Nebennieren.
Die Übertragung von körperinternen Informationen geschieht sowohl über das Nervensystem und hormonell über den Blutkreislauf, als auch über die Zwischenzellsubstanz, das sogenannte Grundsystem nach Pischinger und das Fasziennetz.
Faszien überziehen als dünne Bindgewebshaut alle Organe und Muskeln. Dem Nabel kommt dabei als wichtigster vorderer Aufhängungspunkt des Fasziensystems mit Bezug zu den Stressorganen und dem Sonnengeflecht im Oberbauch sowie zur großen Rückenfaszie eine zentrale Rolle zu. Übermäßiger Stress kann zu einer Regulationsstörung des vegetativen Nervensystems führen.
Mögliche Folgen außerhalb des Bewegungsapparates sind ein geschwächtes Immunsystem, Arteriosklerose und erhöhtes Herzinfarktrisiko,Magen-Darmgeschwüre, chronische Müdigkeit, Libidoverlust und andere psychosomatische Erkrankungen sowie ein beschleunigter Alterungsprozess. und Ihre vegetative und hormonelle Regulationsfähigkeit und damit Ihre Selbstheilungskräfte werden angeregt. Die Integrationstechniken können dadurch jede andere Therapie, einschließlich einer psychotherapeutischen Therapie unterstützen.  Zur Befreiung des Energieflusses und Entschlackung des bindegewebigen Grundsystems kann auch eine Ernährungsumstellung, eine orthomolekulare Behandlung, eine Akupunktur auf Basis der TCM oder eine Neuraltherapie hilfreich sein.

9 Die Beckenverwringung als Stressanzeiger

Immer wenn Ihr autonomes Nervensystem übermäßig gestresst und damit Ihr Vagusnerv blockiert ist, verspannt sich auch Ihre Hüftmuskulatur im Sinne einer vollständigen oder teilweisen Beckenverwringung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um psychischen oder körperlichen Stress handelt. So können z.B. eine Fehlhaltung verbunden mit Bewegungsmangel und einer Blockade von Schlüsselgelenken, wie dem Atlas, der ISG, dem Steißbein der der Fußgelenke, eine allergene Belastung, chronische Krankheiten, unverarbeitete Emotionen und Traumata zu einer Beckenverwringung führen. Oft führen diese Faktoren auch zu einer grenzwertigen Anspannung des Nervensystems und eine zusätzliche Überlastung durch den Alltagsstress oder aktuelle Belastungen löst dann die Dekompensation des autonomen Nervensystems und die Beckenverwringung aus oder die Dekompensation der chronisch verwrungenen Wirbelsäule mit entsprechenden Schmerzmustern, meist im Lenden- Nacken-Kopfbereich aus.

Wenn Sie regelmäßig Ihre Beckenmuskeln wie beschrieben testen, erkennen Sie was Ihnen Stress bereitet und wann Sie wieder Ihre Auraentlastung und anschließende Nabel- und ggf. Narbenintegration durchführen sollten. Noch einfacher ist es, diese Übungen regelmäßig täglich vor und nach einer Belastung und vor dem Einschlafen anzuwenden.

10 Nachbehandlung

Die regelmäßige Durchführung von Nabel- und Narbenintegration, v.a. nach Stress unterstützt die Entspannung und damit Regulationsfähigkeit des vegetative Nervensystem. Klinisch zeigt sich das an der Auflösung der Beckenverwringung und Entspannung von schmerzhaften Muskelverspannungen und therapeutisch an einer verbesserten Ansprechbarkeit auf Behandlungsangebote wie manuelle Therapie, Akupunktur etc. sowie einer Stabilisation des Entspannungs- und Gesundheitszustandes.

Denn nur im Entspannungszustand funktionieren die Selbstheilungs- und Regulationskräfte des Körpers sowie das Immunsystem harmonisch. Das heißt der Körper erholt sich schneller und wird leistungs- und erlebnisfähiger.

Auf ausreichendes Trinken vor und nach der Behandlung ist zu achten, sowie auf eine Entspannungsphase nach der Behandlung, um frei gewordenen Emotionen und der Regulationsreaktion des Körpers Raum und Zeit zu geben und Ihrer Batterie Zeit zu geben, dass sie sich wieder mit Botenstoffen auflädt.
Störende Fremdkörper sollten weitgehend v.a. nachts weggelassen werden.
Zumindest die Nabelintegration mit vorderem Hals- sowie Flankengriff sollte, insbesondere auch von Therapeuten täglich angewandt werden und bei Hinweisen auf eine emotionale oder energetische Belastung sollten auch die Aura bzw. störende Narben mit behandelt werden. Therapeuten sollten ihr System nach jeder intensiven Behandlung, aber spätestens nach einem Behandlungstag, durch die Auraentlastungstechnik von  übernommenen Schwingungen befreien.

 

Weitere Informationen auf unserer Webseite u.a. unter Integrale Orthopädie und in den Büchern:

Neue Chance gegen SchmerzenFaszien Integrationstherapie

und in unseren Seminaren für Patienten und Therapeuten 

Einen ortho-bionomischen Therapeuten in Ihrer Umgebung sowie Informationen zur Ausbildung in der Ortho-Bionomy finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Ortho-Bionomy unter www.dgob.info

und dem Deutschen Institut für Ortho-Bionomy www.0rtho-bionomy.de