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I. Der Ursprung der Integralen Orthopädie

1 Stress, Beckenverwringung und Nabel

Krankheit entsteht vor allem durch Stress. In den folgenden Texten geht es darum, Ursachen und Auswirkungen von Stress in uns und unserem Leben zu erkennen, uns immer wieder, so gut es geht, davon zu befreien, nicht nur um gesünder, leistungsfähiger oder glücklicher zu werden, sondern auch um unser eigentliches Potential zu entfalten und die damit verbundene Verantwortung zu erkennen.

In meiner orthopädischen Praxis ist mir schon früh der Zusammenhang von Stress, hartnäckigen Muskelverspannungen und Rückenschmerzen aufgefallen. Die meisten meiner Patienten zeigen eine Verwringung ihres Beckens und damit auch ihres Rückens. Die Erkenntnis des Zusammenhangs von Stress und Beckenverwringung sowie der Möglichkeit ihrer Entspannung ist die Basis der Integralen Orthopädie. Diese erforscht den Zusammenhang zwischen Muskelverspannungen, Beckenverwringung, vegetativem Nerven- und Fasziensystem, Gehirn und Aura und eröffnet einen ursächlichen Weg zur Unterstützung der Gesundheit. Die dabei entstandene Faszien Integrationstherapie (FIT) integriert das Zentrum unseres Fasziensystems, den Nabel sowie innere und äußere Stressursachen und befreit damit unsere stressbedingt blockierte Entspannungs- und Regulationsfähigkeit. Für Betroffene ist sie eine Einladung zur Selbsthilfe und für Therapeuten zusätzlich zu einer ursächlichen und nachhaltigeren Behandlungsweise.

Neuraltherapeuten hatten schon im letzten Jahrhundert sogenannte Störherde oder Störfelder als Ursache hartnäckiger Beschwerden erkannt und Injektionen zum Beispiel an Narben zu deren Behandlung angewandt. Auch Injektionen an den Nabel wurden als Möglichkeit zur Umstimmung des vegetativen Nervensystems entdeckt.

Ich erkannte, dass Injektionen an Nabel oder Störherde auch direkt eine Beckenverwringung zumindest vorübergehend auflösen.

Entsprechend sieht die Integrale Orthopädie die Beckenverwringung als erstes Zeichen des Bewegungsapparats für einen fixierten Stresszustand des autonomen Nerven- und Fasziensystems an.

Sehr viel länger schon bezeichnet die traditionelle chinesische Medizin die Nabelregion als Meer der Energie (Qi). Die japanische Heil-, Kampf- und Meditationskunde kennt dort das Hara, in dem durch Atmung, Konzentration oder Meditation das Qi harmonisiert und aktiviert wird. In der TCM wird mit Akupunkturnadeln der freie Fluss und das Gleichgewicht der Energie über die Meridiane, die in jüngerer Zeit als Faszienverbindungen wiederentdeckt werden, wieder hergestellt. Und der Nabel stellt den  zentralen Verbindungspunkt des Fasziensystems dar.

In den 60er Jahren entwickelte der kanadische Osteopath Artur Pauls eine neue Behandlungsweise, die er Ortho-Bionomy nannte, wörtlich die Regeln des Lebens.

Zu meiner ortho-bionomischen Arbeitsweise gehört auch die Entlastung von Störherden, wie Narben oder anderen Trauma- oder Krankheitsfolgen sowohl in der Aura, als auch durch sanftes Berühren und Verschieben an der Körperoberfläche und im Körper.

Ich erkannte, dass die sanfte Verschiebung des Nabels in Richtung der Entspannung nicht nur die Bauchfaszien entspannt. Wird die zweite Hand an eine energiebedürftige Zone gehalten, wird wahrscheinlich fasziale Spannung gelöst und die freiwerdende Energie dorthin geleitet. Als Zeichen einer Umstimmung des vegetativen Nervensystems löst sich gleichzeitig die Beckenverwringung. Die Harmonisierung und Freisetzung der stressbedingt blockierten Energie und Information in der Körpermitte kann gezielt Körper und Psyche entspannen, die Selbstheilung aktivieren und Störherde und Schmerzen entspannen. Einige Jahre später beobachtete ich, dass sich schon während der Berührung des Nabels als auch aktiver Störherde eine Beckenverwringung fast immer direkt auflöst. Aber nur fast immer! Und wieder dauerte es einige Jahre, bis ich erkannte warum:

Das vegetative Nervensystem und damit das Becken entspannt sich nicht, wenn eine übergeordnete Störung vorliegt. Meist liegt diese in unser energetischen Hülle, unserer Aura. Durch Entlastung der Aura entspannt sich die Beckenverwringung zumindest vorübergehend. Da aber meist noch anderer Stress im Körper ist, kehrt sie zumindest teilweise wieder zurück. Beim zweiten Anlauf entspannt sich das Becken bei Berührung des Nabels oder eines Störherdes. Der später noch genau beschriebene integrale Stresstest funktioniert wieder. 

In den akuten Zeiten der Corona habe ich fast alle meiner Patienten nicht nur im vegetativen Stresszustand gesehen. Die meisten hatten darüber hinaus eine übergeordnete Belastung ihrer Aura. Unbewusst leben wir nicht nur in unserer individuellen und familiären, sondern auch kollektiven und zunehmend auch globalen Stresswolke.

Um diese Stresswolken, sowie auch unsere unbewusste, vegetative und fasziale Belastung immer wieder so gut es geht aufzulösen, lade ich Sie ein zu einer gemeinsamen Reise in die, zum großen Teil noch unerforschte Welt des Muskel-, Faszien- und Nervensystems sowie unserer Aura. Nach einer kurzen Vorstellung der verschiedenen Wirkebenen erkunden  wir unbewusste Stressursachen sowie neue Heilungswege. Da unser Körper, wie auch das Schicksal unserer Welt eng mit unseren Gedanken und Gefühlen verbunden ist, versuche ich auch auf der Ebene des Bewusstseins Lösungsansätze für ein gesünderes und erfülltes Leben anzubieten.

Dabei zieht mich meine Liebe zur inneren Musik der Welt im Laufe des Aufsatzes auch in spirituelle Ebenen. Die etwas rationaleren sowie die mit existentiellem Leid, Krankheit und Schmerzen übermäßig belasteten Leser bitte ich da um Nachsicht.

Und da mein Anliegen, mit Ihnen gemeinsam diese Reise anzutreten, auch mit dem Stresszustand unserer Erde zu tun hat, erlaube ich mir auch gelegentlich Vergleiche  auf gesellschaftlicher Ebene.

2. Übung: Nabelintegration

Um Ihnen einen Vorgeschmack auf die Faszien Integrationstherapie zu geben und Sie vorübergehend aus dem Denkmodus in einen Fühlmodus zu geleiten, möchte ich Ihnen die wichtigste Übung der FIT bereits jetzt vorstellen. Sie können diese auch im Sitzen, aber noch besser im Liegen durchführen.

Berühren Sie mit dem Mittelfinger einer Hand Ihren Nabel und halten Sie ihn ganz sanft in die weichste Richtung. Die andere Hand legen Sie bitte flach vorne auf den Hals und beobachten Sie über einige Minuten die Entspannungsreaktion. Falls die Berührung von Nabel oder Hals unangenehm ist, sie sozusagen einen dicken Hals haben, führen Sie bitte vorher die später beschriebene Auraentlastung durch.