Die Schlüsselposition des Nabels im Faszien- und vegetativen Nervensystem und ihre Nutzung mit dem Nabelreflex und der Nabelintegration
Übersicht
1.Gesundheit und Selbstregulation
Gesundheit ist die Fähigkeit des Körpers, sich an innere und äußere Veränderungen anzupassen. Dies geschieht über ein störungsfreies Netzwerk aus Organen, Muskeln, Nerven, Bindegewebe und Haut. Stress, Erkrankungen oder Traumata können die Selbstregulation unseres autonomen Nervensystem (ANS) stören und unsere körperliche und seelische Belastbarkeit vermindern. .
2.Vegetative Regulationsstarre und Beckenverwringung
Körperliche oder seelische Narben können als Störherde im Körper oder als Störfelder im energetischen Feld des Körpers diese Belastbarkeit zusätzlich herabsetzen. Überschreitet unser Alltagsstress unsere aktuelle Grenze der Belastbarkeit, kann unser ANS dekompensieren.
Die Regulation zwischen Leistungs- und Regenerationsmodus ist gestört.
Die Integrale Orthopädie erkennt diese Regulationsstarre an einer Verwringung oder ähnlichen Verspannung des Beckens.
3.Rolle des Nabels
Der Nabel ist ein zentraler Verbindungspunkt des Fasziennetzes, das Körperoberfläche, Organe und Bewegungsapparat miteinander verknüpft. Als solcher erfährt er theoretisch von allen Vorgängen des Körpers und beeinflusst möglicherweise wiederum hormonelle und nervliche Steuerzentren, wie den Vagusnerv, das Sonnengeflecht und die vegetative Stressachse.
Die Integrale Orthopädie sieht im Nabel und den damit verbundenen autonomen Zentren im Oberbauch unsere erste Regulationszentrale, die bei Stress dekompensiert und als zentraler Störherd über den Nabel alle Systeme unseres Körpers belasten kann.
Umgekehrt können über den Nabel alle Systeme im Körper entlastet und harmonisiert werden.
4.Therapieansatz der Integralen Orthopädie
Die Behandlung zielt darauf ab die körpereigene Regulationsfähigkeit und Ausrichtung in der Mitte wiederherzustellen. Mit dem Stresstest werden die Störungen in der Verbindung von Fasziensystem (FS) und ANS in ihrem Bezug zur Beckenverwringung ( BV) ermittelt. Mit den Integrationstechniken werden diese dann nacheinander entlastet und integriert. Bei der Behandlung wird der Nabel sanft entlastet, während die zweite Hand eine Spannungszone oder Narbe entspannt. Mit sanften, ortho-bionomischen Techniken werden anschließend verbliebene Blockaden und Verspannungen aufgelöst.
1. Der Nabel als Regulationszentrum aus Sicht der der Integralen Orthopädie
Gesundheit ist die Fähigkeit des Körpers, sich an innere und äußere Veränderungen anzupassen. Voraussetzung ist die störungsfreie, bindegewebige Vernetzung von Organen, Muskeln, Nerven und Haut.
Krankheit entsteht durch Störungen der Selbstregulation auf Grund von körperlichem, psychischem oder umweltbedingtem Stress.
Die Integrale Orthopädie sieht den Nabel als zentralen Verbindungspunkt des bindegewebigen Fasziennetz zwischen Körperoberfläche, inneren Organen und Bewegungsapparat mit Einfluss auf Hormon- und Immunsystem, Verdauungsapparat sowie Psyche.
Über den Nabel ergeben sich Einflussmöglichkeiten auf die vegetativen Regulationszentren des Körpers, wie den vorderen Endast des Vagusnerven am querverlaufenden Dickdarm, das Sonnengeflecht in Nabelhöhe vor der Wirbelsäule und indirekt auf die Hypophysen- Hypothalamus- Nebennierenachse, sowie auf den Spannungszustand der willkürlichen und unwillkürlichen Muskulatur, aber auch auf den Energiezustand der Meridiane und der in der fernöstlichen Heilkunde bekannten Energiezentren, vor allem im Bauchbereich.
a Der Nabel als übergeordneter Störherd
Vorerkrankungen oder deren Behandlung können im Bindegewebe Störherde hinterlassen, die unsere Belastbarkeit herabsetzen, Schmerzen bedingen und eine Heilung verhindern. Störherde wirken funktionell wie Sicherungen. Bei Überlastung durch Stress werden sie aktiviert und unterbrechen den Energiekreislauf.
Der Nabel hat die Funktion einer übergeordneten Hauptsicherung, die bei Dysstress als erstes ausgelöst wird, gleichzeitig mit einer Verwringung des Beckens. Das Zurücksetzen des Nabels durch Berührung mit dem Finger (Nabelreflex) oder Bestrahlung mit einem Laser ( Laserreflex) entspannt direkt das Becken. Das Gleiche gilt auch für Narben.
Dies funktioniert nicht, wenn ein zugehöriges, übergeordnetes, energetisches Störfeld vorliegt.
Die typischen Störherde sind der Hals, alle Narben, unabhängig von Größe und Lokalisation, inklusive Mandeln, Nabel, Damm, aber auch alle Drüsen wie Mandeln, Schilddrüse, Prostata sowie die Zähne, Ohren, Nase und Nasennebenhöhlen, die inneren Organe, insbesondere der Darm und auch bestimmte Gelenke, die wir dann als Schlüsselgelenke bezeichnen.
Bei Stress kommt es zu Aktivierung eines oder mehrerer Störherdes.
Erfahrungsgemäß erfolgt dies in der folgenden Reihenfolge:
Nabel, vordere Halsregion, Schambeinfuge, ISG , Atlasgelenk, je nach Empfindlichkeit bestimmte Narben. Die Augen können ab einem bestimmten eine Mitursache aber selten die alleinige Ursache der Bv sein. Hingegen beginnt die Dekompensation des ANS oft in einer Überlastung in unserem Energiefeld.
b Die übergeordnetste Bedeutung von Störfeldern in unserer Aura
Nach Traumata oder emotionalem Dysstress wird oft das elektromagnetische Feld unseres Körpers, meist in Bezug zu einem Störherd als sogenanntes Störfeld aktov. Die TCM behandelt derartige Blockaden sowohl des äusseren wie auch inneren Qi’s prophylaktisch mit Übungen aus dem Qi Gong oder Tai Chi. Die integrale Orthopädie kann sie über die Blockade des Stresstest mit anschließender Funktion nach der Auraentlastung nachweisen und auflösen.
Nach Anwendung der integralen Auraentlastung funktionieren entsprechend auch ANS und FS wieder.
c Die vegetative Regulationsstarre
Überschreitet der Stress die aktuelle Grenze unserer Belastbarkeit kommt es durch eine Überlastung der Hypophysen- Hypothalamus- Nebennierenachse zu einer generalisierten, vegetativen Reaktionsstarre.
Diese vermindert im ganzen Körper die Entspannungs-, Regulations- und Regenerationsfähigkeit. Normale Behandlungen sprechen nicht mehr an, der Körper kann sich nicht richtig erholen.
Der Bewegungsapparat reagiert mit einer Fixierung des Beckens im Kampf- oder Fluchtmodus in Form einer Beckenverwringung.
Mit dem integralen Stresstest werden in Bezug zur Bv die individuellen Stressursachen diagnostiziert und mit
den Integrationstechniken aufgelöst. Die sichtbare, direkte Folge ist die Auflösung der Bv als Zeichen einer Aufhebung der vegetativen Regulationsstarre sowie lokale Schmerzreduktion im Bewegungsapparat.
Lesen Sie dazu auch den Beitrag „So viel mehr als eine Narbe“ aus der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 23.09.2018.
2. Nabelintegration und autonomes Nervensystem
Die Integrale Orthopädie sieht als Ursprung der meisten Beschwerden des Bewegungsapparates, aber auch der meisten, sogennaten Zivilisationskrankheiten, eine akute oder chronische, stressbedingte Überlastung von Nebenniere und Sonnengeflecht mit direkter Auswirkung auf das Fasziensystem, speziell der Rücken- und Bauchfaszien.
Das Überschreiten der individuellen Grenzen der Belastbarkeit führt zur vegetativen Regulationsstarre mit dominierendem Sympathikotonus und dadurch nicht nur gestörter Entspannungs- und Regulationsfähigkeit des muskulofaszialen Systems, sondern oft auch gestörter Regeneration und Selbstheilung.
a Das Sonnengeflecht
Der Nabel liegt in direkter Nähe zu einem der wichtigsten, vegetativen Regulationszentren des Körpers, dem Plexus coeliacus oder Sonnengeflecht.
Dieses ist für die Regulierung von Anspannungszustand, Sympathikotonus oder Yang und Entspannungszustand, Parasympathikus oder Yin, insbesondere im Bereich der inneren Organe verantwortlich.
Der Spannungszustand des gesamten Fasziensystem und der glatten Muskulatur der Hohlorgane sowie die Tätigkeit der Nebennieren und aller anderen Drüsen sind vom Zustand des Sonnengeflechts abhängig.
b Die Nebennieren
Die ebenfalls in Nabelnähe über der 12.Rippe liegenden Nebennieren produzieren in ihrer Rinde die Steroidhormone. Das Cortisol ist unter anderem für die Regulation der Stress- und Immunreaktion zuständig. Es reguliert den Blutzuckerspiegel, wirkt entzündungshemmend, wirkt auf die Spannung der Herz- und Blutkreislaufgefäße und stimuliert das zentrale Nervensystem.
Das Nebennierenmark gehört zum sympathischen Nervensystem und bildet die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Die Nebennieren kontrollieren somit in Zusammenhang mit der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenachse und dem Sonnengeflecht nicht nur die Funktion der übrigen Hormondrüsen und Organe sondern haben einen entscheidenen Einfluss auf die Spannung des Faszien- und damit auch Muskelsystems und über das Zwichenhirn, speziell den Thalamus auch auf unsere Gefühle und Gedanken.
c Die Beckenverwringung
Die in der Regel asymetrisch verspannten Hüftbeuger einerseits und Rückenstrecker-Hüftanspreizer der Gegenseite entspringen in unmittelbarer Nähe von Sonnengeflecht und Nebennieren.
Der Hüftbeuger liegt beidseits vor der Lendenwirbelsäule in einer gemeinsamen Faszienhülle mit dem sympathischen Grenzstrang. Der Quadratus lumborum entspringt an der 12. Rippe, die direkt über den Nebennieren liegt und zieht ebenfalls an den sympathischen Grenzstrang grenzend neben den ISG zum Becken. Er ist im Verlauf des seitlichen Faszienmeridian über die Thorakolumbalfaszie mit den tiefen Faszien des Beckens und den Hüftanspreizern verbunden.
d Integrationstechniken und ANS
Halsregion
Unsere wichtigste Technik die Nabel-Halsintegration hat wahrscheinlich Einfluss sowohl auf den Truncus sympathicus und seine Kerne als auch den Nervus vagus , der neben der Halsschlagader in der Fascienscheide der Halsschlagader verläuft.
Der Vagus hat auch enge Verbindungen mit den sensiblen Nerven der Gesichts- ,Kiefer-, Augen- , Ohren und vorderen Halsregion sowie auch mit unserem obersten und funktionell wichtigsten Wirbel, dem Atlas. Der Vagus, unser 10. Hirnnerv verlässt den Schädel neben dem Atlas durch das Foramen jugulare. Ebenfalls nahe des Atlas liegen die oberen sympathischen Kerne. So kann eine Atlasfehlstellung ebenfalls die Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus belasten.
Ob eine Atlasirritation Ursache oder Folge einer Störung des ANS und damit einer Bv ist, erkennen wir mit dem integralen Stresstest. Führt die Berührung des Hinterhauptes zu einer Auflösung der Bv, sehen wir die Atlasirritation als Störherd des ANS, also auch als Mitursache der Bv und nicht als deren Folge. Die Untersuchung und ggf. Behandlung des Atlas gehört zu jeder Behandlung und die Patienten werden auch bei Bedarf in die Technik der Selbstbehandlung ein gewiesen. Siehe auch bei Atlasintegration.
ISG, Steissbein und ANS
Dysfunktion im ISG oder Steissbein können das ANS über das parasympathische Nervengeflecht im Kreuzbein (S2-4), über Reizung der sacralen Nervenwurzeln oder über Tonusveränderungen des Beckenbodens beeinflussen. Ich vergleiche eine Irritation des Steißbeins gerne mit dem eingezogenem Schwanz eines Hundes. Abgesehen von Stürzen auf das Steißbein können auch sogenannte überwältigende Traumata mit Irritation des hinteren Vaguskernes dazu führen, dass wir unten im Becken zu machen. Eine Entlastung der ISG und des Steißbeins ist daher Voraussetzung für jede nachhaltige Entspannung des ANS. ( siehe Kreuzbein Integration)
Nabel und Sonnengeflecht
Die vorderen Ausläufer des Vagus enden in einem Nervengeflecht hinter dem Nabel um den querverlaufenden Dickdarmast und seine hinteren Ausläufer sind verbunden mit dem Sonnengeflecht. Der Nabel ist über mehrere Faszienstrukturen ( Fascia transversalis, die Umbilikalligamente und die viszeralen Faszien) funktionell mit dem Sonnengeflecht verbunden. Dieses befindet sich unter dem Zwerchfell, vor der Hauptschlagader (Bauchaorta), zwischen dem zwölften Brust- und ersten Lendenwirbel und ist im Zusammenspiel mit dem Vagus für die Regulierung von Anspannungszustand, Sympathikotonus oder Yang und Entspannungszustand, Parasympathikus oder Yin, insbesondere im Bereich der inneren Organe verantwortlich.
Der Spannungszustand der glatten Muskulatur der Hohlorgane sowie die Drüsensekretion sind vom Zustand des Sonnengeflechts abhängig. „Das Sonnengeflecht dirigiert alle Funktionen des physischen Körpers, insbesondere Atmung, Ernährung, Wachstum, Kreislauf, Nervensystem. Blockaden des Sonnengeflechtes führen zu Zirkulationsstörungen im Blutkreislauf, im lymphatischen und energetischen System. Es resultieren Ablagerungen und Verschlackungen, die zu einer Vielzahl spiritueller, seelischer (geistiger), emotionaler und physischer Beschwerden führen können.
In Folge der Verbindung mit den inneren Organen wie Leber, Magen, Bauchspeicheldrüse etc. und seiner Funktion als Speicher der Lebensenergie (Qi) führt ein Ungleichgewicht oder eine Blockade des Sonnengeflechts durch Traumata oder physischen, emotionalen oder seelischen Stress zu einem Ungleichgewicht des ganzen Körpers“. (Damian Alvarez: El plexo solar)
Patienten, die autogenes Training praktizieren, spüren durch die Nabelintegration eine ausgeprägte Steigerung von Entspannung und Wärmegefühl im Vergleich zu ihrer gewohnten, bewussten Aktivierung des Sonnengeflechts mit der Suggestion: „Sonnengeflecht strömt“.
Wenn die Neuraltherapeuten und Kinesiologen Recht haben mit ihrer Deutung der vegetativen Reaktionsstarre oder Hypertonie als Hinweis auf eine Regulationsstörung des Sonnengeflechtes, dann bietet die Nabelintegration eine einfache, effektive und in der Wirkung überprüfbare Entlastung für das vegetative Ne0-vensystem, insbesondere auch im Bereich des Sonnengeflechtes.
Fazit
Abgesehen von der nachweisbaren Auflösung der Beckenverwringung, verbesserten Vorbeugung im Stand, also Entspannung der Kniebeuger oder verbesserten Armabspreizung kann auch eine Harmonisierung der Herzfunktion durch graphische Darstellung des Herzfrequenzmusters als Indiz für die Wirkung der Nabelintegration auf das vegetative Nervensystem dienen. (siehe heartmaths).
Die Hauptwirkung der Nabelintegration liegt somit wahrscheinlich in der engen Verflechtung des vegetativen Nervensystems mit dem Fasziensystem.
Mit einer Hand werden über die Entlastung des Nabels, des zentralen Verbindungspunkt des Fasziensystems, unendlich viele kleine fasziale Schaltzentren und damit entsprechend viele sympathische Nervenendigungen entspannt.
Mit der anderen Hand wird je nach Position der Vagus im Hals, Nacken, Gesicht oder Kreuzbeinbereich aktiviert oder Haut- und Bindegewebsrezeptoren in Narben- oder Schmerzzonen entlastet.
Die Entspannung des Sympathikus und Regulierung des Vagus zeigt sich bei jeder einzelnen Position direkt an einer vertieften Atmung, verstärkten Darmgeräuschen etc..
Die damit verbundene Entspannung des Fasziensystems zeigt sich an einer Auflösung der Beckenverwringung, Aufrichtung der Haltung, Entspannung der Gesichtszüge und des Kiefers, der Augen mit vermehrter Ausstrahlung und des Kehlkopfes mit einer tieferen Stimme.
Die Auswirkung auf die Psyche zeigt sich an einer größeren Gelassenheit bei gleichzeitig stärkerer emotionalen Schwingungsfähigkeit.
Noch mehr zum Nabel können Sie hier lesen: Der Nabel in Medizin und Kulturhttps://dr-kermani.de/der-nabel-in-medizin-und-kultur/
3. Der Nabel als Urstörherd und Urkraftquelle
Die Entlastung des Spannungsmusters unserer „Urnarbe“ mit der Nabelintegration kann möglicherweise die Erfahrung des Nabels beim Umgang mit Stress auf verspannte oder „gestörte“ Körperregionen übertragen.
Als Bestätigung des Störherdcharakters des Nabels zeigt sich wie bei anderen Störherden in der Regel auch, die direkte, wenn auch oft nur vorübergehende oder partielle Auflösung der Beckenverwringung durch eine sekundenbruchteil lange Laserbestrahlung.
Und als Beweis für die Existenz und die dem ANS übergeordnete Schlüsselrolle der Aura sehen wir die Entspannung der Bv durch Entlastung der Aura, wenn zuvor Laserbestrahlung oder Berührung erfolglos waren ( siehe integraler Stresstest).
Das beweist:
1. die Verbindung von übermäßigem Dysstress, blockiertem Vagusnerv und Verwringung des Beckens.
2. die Schlüsselrolle von Dysstress bei chronischen Rückenschmerzen.
3. die potentielle Schlüsselrolle des Nabels bei allen stressbedingten Funktionsstörungen und Erkrankungen.
4. die Existenz und übergeordnete Schlüsselrolle der Aura.
Zum Feststellen des Störherdcharakters des Nabels, der Halsregion, einer Narbe oder einer anderen Störquelle des Vagus stellt die integrale Orthopädie den Stressreflex vor.
Bei Vorliegen eines blockierten Vagus löst sich die dazugehörige Bv direkt bei Berührung des Nabels (Nabelreflex), des Halses, einer störenden Narbe oder eines störenden Organes oder Gelenkes.
Die Stressreflexe funktionieren nicht, wenn eine dem Fasziensystem übergeordnete Störung des Vagus vorliegt. Diese finden wir meist im zugehörigen Energiefeld bzw. der Aura des Körpers im Sinne eines Störfeldes.
Gemäß der traditionellen, chinesischen Medizin liegt dann eine Stauung des äusseren Qi vor.
Nach Auflösung dieses, meist emotionalem Energiestaus mit der Auraentlastung entpannt sich immer vorübergehend die Bv und anschließend funktionieren die Stressreflexe wieder.
Im Gegensatz zu allen anderen Narben ist der Nabel eine vollständig verheilte, rein funktionelle Narbe. Ein entstörter bzw. entspannter Nabel kann dadurch als Urkraftquelle und unsere wichtigste positive Ressource genutzt werden.
Das Hara oder untere Tan Tien als örtliche Entsprechung des volkstümlichen, westlichen Wissens um die Kraft im Bauch zeugt von dieser natürlichen und kultivierbaren Urkraft in unserer Körpermitte. Die natürliche und empfehlenswerte Neigung, sich eine oder beide Hände auf den Bauch zu legen, ebenfalls. Der nächste Schritt, die von dort kommende oder dort blockierte Energie über die andere Hand auf eine korrespondierende, energiebedürftige Stelle des Körpers zu legen, ist dann die Aufgabe der Nabelintegration.
4. Prä- und perinatale Prägung des Nabels
Zur Beschreibung der Bedeutung des Nabels zunächst ein Ausflug in seine ursprüngliche Aufgabe und seine Entstehung. Der Fötus im Mutterleib zeigt sehr früh ein eigenständiges, selbst regulierendes Verhalten. Es dient u.a. der Erforschung seines Körpers und seiner Umgebung. Die Sprache des Körpers, insbesondere Mimik und Gestik weisen auf Bedürfnisse, Interessen, Begabungen, Lernprozesse und Gefühle, auf gute und schlechte Träume. Ab der 10. Woche sind alle komplexen Bewegungen, z.B. das aktive Drehen in der Gebärmutter, die Zuwendung auf liebevolle Berührung des Bauches oder heftiges Treten gegen die Bauchwand bei unangenehmen Geräuschen oder Belästigung durch Ultraschalluntersuchungen oder gar Fruchtwasserpunktionen zu beobachten. Zwillinge wurden dabei beobachtet, wie sie sich gegenseitig wecken oder durch die Eihülle hindurch Küssen, das mit einer entsprechenden als Lächeln gedeuteten Mimik beantwortet wird (bei D.Chamberlain in: seelisches Erleben vor und nach der Geburt, Hrsg: L.Janus, S.Haibach).
Gleichzeitig ist der Fötus „über die physiologischen Äquivalente von Emotionen wie hormonelle Veränderungen im Blut, der Qualität der Sauerstoffzufuhr, Veränderungen der Herzfrequenz etc. quasi an die Gefühlswelt der Mutter angeschlossen“ beschreibt das Institut für Persönlichkeitsentwicklung und Psychotherapie. Das Gleiche gilt für die Verbindung mit dem mütterlichen Stoffwechsel und das Immunsystem.
Die Nabelschnur ist dabei die einzige direkte Verbindung des entstehenden Individuums mit seiner ihn nährenden und beschützenden aber oft auch belastenden Umwelt. Fötus und Mutter essen, trinken, rauchen, nehmen Medizin, erleben Freude, Trauer, Ärger, Aufregung und auch jeden Stress gemeinsam. Über die Nabelschnur besteht eine körperlich- seelische Einheit zwischen dem entstehenden Kind und seiner Mutter bzw. dem Leben. Der kindliche Nabel erfährt die mütterliche Reaktion auf das Leben über die Zusammensetzung des Nabelbluts, einschließlich Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt sowie pH-Wert des Blutes, über den Rhythmus des Herzschlages und den Blutdruck. Über die Nabelgefäße werden alle Nährstoffe, aber auch Stresshormone wie Cortisol dem kindlichen Organismus zugeführt und alle Stoffwechselschlacken entsorgt. Mütterliche Stresshormone, genauso wie therapeutisch zugeführtes Cortison, erhöhen dabei im Kind nicht nur das Risiko für die typischen stressbedingten Erkrankungen sondern bewirken auch eine Störung der Gehirnreifung mit erhöhtem Risiko von Intelligenz- und Konzentrationsstörungen sowie späteren Depressionen (bei Katrin Neubauer). Umgekehrt leiden Kinder, deren Mütter einer stressbedingten Nebenniereninsuffiziens mit Erschöpfung der Hormone, wie Cortisol ausgesetzt waren, nach der Geburt ebenfalls unter einer Schwäche der Nebennieren und sind stressanfälliger.
Parallel zu der Informationsflut über die Nabelgefäße erlebt der Nabel über die zahlreichen freien Nervenendigungen und Rezeptoren des sympathischen Nervensystems in der Nabelfaszie die entsprechende Reaktion des mütterlichen und fötalen vegetativen Nerven- und- Fasziensystems. Das sich entwickelnde fötale Fasziensystem nimmt die physiologische Steuerungsfähigkeit des mütterlichen, vegetativen Nervensystems zwischen Stress- und Entspannungszustand genauso wahr wie eine Fixierung des mütterlichen Organismus im Sympathikotonus, mit der damit verbundenen Reaktion des mütterlichen und kindlichen Fasziensystemes. Die Nabelfaszie beteiligt sich aber auch aktiv an der Regulation der Informationszufuhr. Dabei zeigt sich die Verbindung von Gedanken und Emotionen mit dem Fasziensystem z.B. daran, das bereits der Gedanke der Mutter an Nikotin zu einer Verengung der Nabelschnur führen kann. Auch zeigen Ultraschalluntersuchungen, das Foeten nicht nur sehr oft mit ihrer Nabelschnur spielen, sondern diese gelegentlich auch aktiv zusammendrücken.
Nabel und Fasziensystem erleben unter aktiver Mitbeteiligung die individuelle Entwicklung von Stressreaktionen, Schmerz, Furcht, Trauer, aggressivem Verhalten, aber auch Freude, Zuneigung, Lernen, Erinnerung, Vorlieben und aktiver Kommunikation mit der Umwelt. Das so genannte Zellgedächtnis bzw. das Schwingungsmuster der Nabelfaszie speichert möglicherweise, wie andere Narben auch, Emotionen sowie die dazugehörigen und andere Erfahrungen des vegetativen und faszialen Systems, also auch den Umgang mit Stress. Der Nabel würde dann sowohl die traumatischen Erfahrungen als auch die Essenz des gesamten fötalen Individuationsprozesses und des Entbindungsprozesses speichern. Die Entstehung des Nabels nach Durchtrennung der Nabelschnur steht somit als Urnarbe in Bezug zur Entstehung des selbstständigen Menschen und seine Trennung von der direkten Verbindung mit der Mutter bzw. dem Leben.
Der Basler Psychiater Peter Schindler, Präsident der Internationalen Studiengemeinschaft für Prä- und Perinatale Psychologie und Medizin Schweiz beschreibt die Geburt als das vielleicht prägendste psychische Erlebnis überhaupt. Klaus Käppeli, Körperpsychotherapeut in St. Gallen, erklärt dies u.a. auch auf Grund der Erfahrung des Übergangs vom maximalen Stresszustandes in einen Entspannungszustand.
M.E.ist es auch die Bewältigung des Überganges von der Einheit und Geborgenheit durch ein Stadium der größten Enge, Angst und Verzweiflung in einen Zustand der selbstständig, lebensfähigen Getrenntheit und relativen Selbstständigkeit der die Geburt zu den grundlegenden, formenden Erlebnissen der menschlichen Entwicklung macht.
Ein Erlebnis das im positiven Fall ein Urvertrauen in das Leben unterstützen könnte, sowohl auf der seelischen aber auch auf den muskulären, faszialen, vegetativen, hormonellen und zentralnervösen Ebenen.
Im negativen Fall jedoch kann eine komplizierte Entbindung eine anhaltende Belastung des Säuglings bedingen. Der kindliche Organismus kann über lange Zeit im Stressmodus verbleiben mit den entsprechenden Reaktionen auf allen Ebenen. Entsprechend häufig zeigen sich dann Beckenverwringungen, ISG – und Atlasfehlstellungen mit den dadurch initiierten Folgen die uns schlimmstenfalls ein Leben lang begleiten können. Bei einer Periduralanästhesie oder Vollnarkose der Mutter wird das Urvertrauen zusätzlich dadurch erschüttert, dass der Fötus die eigene extreme Stressreaktion verschieden von der mütterlichen Reaktion erlebt. Bei einem Kaiserschnitt oder einer vorzeitigen Entbindung fehlt auch oft die durch den Einsatz der Wehen signalisierte Bereitschaft des Fötus zum Start in das neue Leben. Die als drohende Erstickung erlebte zu frühe Durchtrennung der noch pulsierenden Nabelschnur, die ungewohnt helle und oft stressbesetzte Umgebung und die häufige Trennung von der Mutter, v. a. bei Frühgeborenen sind weitere, oft vermeidbare Stressfaktoren für den sensiblen Organismus des Neugeborenen. Alle diese Traumata hinterlassen möglicherweise ihre Spuren im Nabel und wirken sich vielleicht ein Leben lang von dort als stressinduzierender Urstörherd auf die gesamte Körper- Seele- Geist Einheit des neuen Menschen aus.
Die Durchtrennung der Nabelschnur mit ihren Gefäßen, Nerven und Faszien wird auf diese Weise bei dem unvorstellbar komplexen Prozess der Menschwerdung zur ersten und erfahrungsreichsten Narbe.
5. Der Nabel als zentraler Anker- und Umschaltpunkt des Fasziensystems
Der Nabel kann als zentraler Ankerpunkt des gesamten Fasziensystems gesehen werden und hat somit theoretisch Verbindung zu unserem gesamten Körper. Die Entlastung unseres Fasziensystem durch die Nabelintegration kann möglicherweise in den Faszien angestaute Spannung lösen und zu spannungsbedürftigen Zonen leiten. Der wiederhergestellte Energiefluss löst als Vagusreflex ditekt eine körperliche und psychische Entspannung aus. Wir merken das direkt an einer stark vertieften Atmung und zunehmenden Entspannung, nachweisbar auch an einer Auflösung der Beckenverwringung
Zur vermuteten Funktionsweise des Nabelrefleses und der Nabelintegration lade ich Sie ein zu einem Ausflug in die Welt der Faszien und des autonomen Nervensystems :
Faszien sind der Ort, wo man Krankheit suchen muss, sie sind aber auch der Ort, wo Heilung beginnt“, sagte Andrew T. Still, der Begründer der Osteopathie. Faszien sind ein z. T. hauchdünnes, fibröses Geflecht, das alle Muskeln und Organe umhüllt, anderseits stabilisieren sie als dreidimensionales hochsensibles Netzwerk oder zentimeterdicke Faserplatten den Bewegungsapparat. Als vielverzweigtes kontinuierliches Netzwerk von Spannungsverbindungen beeinflusst das Fasziensystem möglicherweise Form und Belastungsverhalten des Körpers wesentlicher als das Muskel- und Skelettsystem (Meyer/Schleip).
In den Faszien befinden sich zahlreiche Transportwege, die in ihrer Gesamtheit als Grundsystem, Matrix oder Zwischenzellsubstanz eine grundlegende Rolle für Stoffwechsel- und Immunregulation und die Informationsleitung im Körper besitzt. In diesem von Faszien umhüllten, den ganzen Körper verbindenden Grundsystem treffen sich die Ausläufer des Blut-, Lymph- und Nervensystems. Die enorme Zahl freier Nervenendigungen macht das Bindegewebe zu unserem empfindlichsten Wahrnehmungsorgan. Durch die zahlreich vertretenen, v.a. sympathischen Nervenfasern besteht auch eine wechselseitige Beziehung zwischen Fasziensystem und dem vegetativen Nervensystem. So zeigen neuere Forschungen, dass Stress zu einer Aktivierung von Bindegewebsstabilisatoren, den „Myofibroblasten“ führen kann, die innerhalb weniger Stunden eine Faszienversteifung bewirken. Chronische Rückenschmerzpatienten zeigen nicht nur eine erhöhte Dichte dieser muskelfaserbildenden Zellen (Schleip) sondern in der Folge auch eine Verdickung und gestörte Gleitfähigkeit der großen Rückenfaszie (Langevin).
Eine stress- oder ernährungsbedingte Verschlackung des bindegewebigen Grundsystems kann zusätzlich über eine gestörte Informationsleitung und Stoffwechselleistung die körpereigene Selbstregulation behindern.
„Faszien scheinen daher nicht nur Spiegel des Vegetativums zu sein, sondern auch ein wichtiges Tor, um mittels manueller Therapie auf das gesamte vegetative System zu wirken“(Schleip).
Man kann sich das Faszien- oder Bindegewebsnetz des Körpers wie ein Spinnennetz vorstellen, in dem die Bewegung oder Bewegungsblockade jeder Faser Einfluss auf alle anderen hat. Dem Nabel kommt in diesem Bild die Bedeutung eines wichtigen Aufhängungspunktes des Netzes zu.
Direkte Verbindungen bestehen zum Bauchfell und damit zum Darm, sowie zu Leber, Zwerchfell und Herzbeutel sowie nach unten zum Urogenitaltrakt. Indirekte, aber therapeutisch relevante Verbindungen bestehen nach hinten zur Wirbelsäule, sowie von dort nach oben bis zum Schädel, inklusiv des Kiefers und nach unten bis zum Fußgewölbe. Über die Transversalfaszie und Faszien der schrägen Bauchmuskeln besteht eine therapeutisch wichtige Verbindung zum vorderen Beckenkamm und zum Hüftbeuger und über die Linea alba und dem geraden Bauchmuskel zu Schambein und Symphyse, sowie Rippen und Brustbein. Über die abdominalen Faszien, speziell auch das fasziale Nabelband auch horizontaler Meridian genannt, sowie die neben dem Nabel gelegenen Reflexzonen für den Rückenstrecker und die Nierenregion besteht eine weitere Verbindung des Nabels mit der großen Rückenfaszie und dem Übergang der BWS zur LWS. Auch die senkrecht über dem Nabel verlaufende „weiße Faszie“ oder Linea alba steht in Bezug zu dem, über der Wirbelsäulenmitte verlaufenden hinterem Längsband.
Die amerikanische Ortho-Bionomy Therapeutin Terry Lee bestätigt die Bedeutung des Nabels im Fasziensystem: „Über die Bogensehne steht der Nabel mit dem ganzen Körper in Verbindung. Alle unsere inneren Bewegungsmuster entstammen dieser Region unserer Struktur, der Verbindung von oben zu unten, der ursprünglichen Verbindung zur Mitte, zum Leben“.
Der sensible Therapeut oder Patient kann über eine Verschiebung des Nabels überall im Körper die Zu- oder Abnahme der Spannung eines Referenzpunktes spüren. Dies ist prinzipiell bei zahlreichen Bezugssystemen im Rahmen der Osteopathie, Akupunktur oder Kinesiologie möglich. Für die Funktion des Nabelreflex besonders relevant ist die funktionelle, klinisch leicht nachweisbare Verbindung von Nabel, Stressorganen und vegetativem Nervengeflecht im Oberbauch, sowie dem funktionell wichtigen Übergang der Brust- zur Lendenwirbelsäule.
6.Nabel- und Narbenreflex bzw. – integration
Aus diesen Zusammenhängen ergibt sich eine ursächliche Beeinflussungsmöglichkeit von Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen, sowie den damit verbundenen Beschwerdekomplexen über den Nabel. Darüberhinaus zeigt sich bei der Anwendung von Nabel- und Narbenreflex aber auch die Freisetzung einer vom Fasziensystem unabhängig erscheinenden Energie. Diese ist unter der zweiten Behandlungshand überall im Körper spürbar und induziert sowohl eine tiefgehende Muskel- und Faszienentspannung, als auch die Entlastung von anderen Störherden.
1. Diagnostik:
Aus diagnostischen und didaktischen Gründen sowie zur Erleichterung der weiteren Behandlung erfolgt in der Integralen Orthopädie zunächst die schrittweise Diagnostik der Regulationsfähigkeit des autonomen Nerven- und des Fasziensystem sowie stressinduzierender Störherden mit dem Nabel- und Narben- bzw. Stressreflex.sowie mit dem Aurareflex. Dabei zeigt sich ein eindeutiger Hinweis auf die sensible Verflechtung von Störfeldern im äusserem Energiefeld des Körpers, Störherden im Körper , Nervensystem, Faszien und Muskulatur: Die Komponenten der Beckenverwringung, also Hüftbeugekontraktur und gegenseitige Adduktorenverkürzung entspannen sich unmittelbar bei Berührung des Nabels ( Nabelreflex) , der Halsregion oder eines Schlüsselgelenkes oder Weglassen von störenden Fremdkörpern ( Stressreflex) oder einer störenden Narbe (Narbenreflex). Die länger anhaltende Entspannung erfolgt durch die gleichzeitige sanfte Entlastung von Nabel und Störherden, Auflösung des energetischen Störfeldes sowie manueller Entlastung der störenden Schlüsselgelenke.
2. Therapie:
Nabelintegration
Bei der Nabelintegration entlastet ein Finger der einen Hand den Nabel und die andere Hand liegt auf einem Störherd oder einer Schmerz- oder Verspannungszone, primär des Halses als häufigstem Störherd sowie der Flanke zur Entlastung der abdominalen und dorsalen Faszien und Muskeln und Kräftigung der Niere.
Zur weiteren Störherdbehandlung liegt die zweite Hand auf einer zu entstörenden Narbe und verschiebt diese sehr sanft in die angenehme Richtung. Narben können zum Testen und zur Kurzbehandlung auch mit einem einfachen ( roten);Laserpointer entstört werden .
Nach jedem Behandlungsschritt, auch nach einer Laserbestrahlung geben Sie dem Körper ausreichend Zeit die Entlastung umzusetzen. Beobchten Sie dabei die feine, sich ausbreitende Entspannung im Körper und ggf, die Freisetzung gestauter Emotionen.
Bei pathologischer Verdichtung des Energiefeldes über dem Nabel oder einer Narbe funktionieren als Hinweis auf Blockade des autonomen Nervensystems sowie des Fasziensystems Nabel- und Narbenreflex zunächst nicht.
Dann ist erst die Auraentlastung anzuwenden.
Auraentlastung
Dabei nähert sich der Therapeut oder die eigene Hand aus möglichst großem Abstand langsam von oben dem Nabel bzw. der störenden Narbe.
Er verbleibt dann in dem Abstand, in dem die Hand wahrgenommen.
Der Patient kann sich gleichzeitig die Flanke oder eine andere Spannungszone halten.
Bei stressbedingter Energieverdichtung löst sich oft so etwas wie ein kalter Wind, der durch schräges Halten der, über dem Körper gehaltenen Hand abgeleitet wird.
Als Hinweis auf Verbindung der Aura mit dem vegetativen Nerven- und Fasziensystem zeigt sich in der Regel innerhalb einer Minute die Auflösung einer Beckenverwringung.
Als Hinweis auf zusätzliche Verbindung mit der Psyche lösen sich oft , in der Aura oder dem Fasziensystem gespeicherte, zum Traumazeitpunkt nicht integrierte Emotionen.
Narbenintegration
Bei der Narbenintegration entlastet eine Hand eine Narbe und die andere Hand liegt auf einer Spannungszone, am besten auf derjenigen, die sich als korrespondierend erweist.
Das Testen und die Entlastung der tiefen Narben erfolgt durch die mentale Verbindung und mentale Verschiebung in die angeneme Richtung. Die oft gleichzeitig oder anschließende emotionale Entlastung bedarf der entsprechenden Aufklärung des Patienten und ggf. einer psychotherapeutischen Mitbehandlung.
Kreuzbeinintegration
Die Überlastung des ANS führt in der Regel erst zu einer leichten muskulofasziale Verwringung des Beckens, die wir als leichte Verspannung wahrnehmen. Entlasten wir das ANS nicht durch die Nabelintegration, ausreichende Entspannung oder Bewegung folgen die zugehörigen Irritationen der Beckengelenke, Schambeinfuge und ISG und ggf. der Kopfgelenke. Die Beschreibung der Behandlung finden Sie in den Abschnitten Kreuzbeinintegration und Atlasintegration.
7.Erklärungsversuch der Nabelintegration
Die integralen Reflexe
Nabelreflex und Nabelintegration können zu den physiologischen Reflexen eingeordnet werden.
Beim Nabelreflex führt die Berührung des Nabels normalerweise direkt zu einer Auflösung der Beckenverwringung.
Die Nabelintegration leitet als Fremdreflex die koordinierte Reflexbewegung einer Gruppe von Muskeln sowie vegetative Reationen ein.
Die fasiale Entlastung
Klaus Weber versteht die Nabelintegration mit dem Flankengriff als eine „fasziale Reaktionsübertragung unter Entlastung, bei der über den Nabel als ventralen faszialen Ankerpunkt der Rumpfwand die myofaszialen, dorsalen Spannungsverhältnisse positiv beeinflusst werden können.“ Er bestätigt auch die Schlüsselposition des Nabels bei der Informationsübertragung in der bindegewebigen Zwischenzellsubstanz und erkennt, das sich “ am Nabel prä- und postnatale Erfahrungen mit der Struktur und Funktion eines zentralen Umschaltepunktes der ventralen myofaszialen Kette treffen“.
Die autonome Entspannung
Damit ist aber der Klinisch nachweisbare Effekt auf das vegetative Nervensystem, sowie die nachweisbare Faszien- und Muskelentspannung unter der zweiten Hand bei der Nabelintegration noch nicht ausreichend erklärt.
Die Entspannung des Sympathikotonus erfolgt bereits durch die anhaltende sanfte Berührung bzw. ganz sanfte Verschiebung des Nabels in die angenehme und spannungsärmste Richtung und ist unabhängig von einer Verschiebung der Bauchfaszien.
Letztere bewirkt eine örtliche Faszienentlastung, aber keinen spürbaren Energiestrom unter der zweiten Hand, keine vegetative Umschaltung und keine Ganzkörperentspannung.
Die Aktivierung des Informations- und Energiefluss
Offensichtlich werden bei der Nabelintegration durch Hemmung sympathischer Rezeptoren im angespanntem Bindegewebe Spannungen bzw.Energien freigesetzt und diese dann über den eigenen oder den Körper einer zweiten Person an energiebedürftige Zonen weitergeleitet.
Energie trägt immer auch eine Information.
Inwieweit die Weiterleitung des entspannten und harmonischen, im Einklang mit dem körpereigenen Schwimmungsmuster schwingendem Impuls, verbunden mit der Erfahrung des Übergangs von Anspannung zu Entspannung die Heilung bewirkt, können wir noch nicht sicher feststellen.
Die Harmonie der Zellen
Das Harmonie eine Rolle spielt erkennen wir an der schlagartigen Auflösung der Bv bei Bestrahlung des Nabels oder einer störenden Narbe mit Laser. Laserlicht schwingt synchron (zeitlich und räumlich kohärent) und polarisiert. Alle Wellen schwingen synchron mit gleicher Wellenlänge, Phase und Richtung.
Biochemische und mikroskopische Auswirkungen im Fasziengewebe
Einen entscheidenden Hinweis zum Verständnis der Wirkung der Nabelintegration, aber auch anderer sanfter manueller Techniken bietet die moderne Faszienforschung.
Die anhaltende sanfte Tangentialbelastung bei der Nabelintegration senkt über bestimmte fasziale Wahrnehmungszellen, die „Ruffini“- Rezeptoren, sowie die freien Nervenendigungen, v.a. des sympathischen Nervensystems nachweislich die Sympathikusaktivität (Schleip, Faszien- und Nervensystem). Das Ruffini-Körperchen hat die Form eines Zylinders. Durch die Öffnungen treten kollagene Faserbündel. Dazwischen sind die Enden von Nervenfasern verankert.
Möglicherweise unterstützt auch ein extrem sanftes Verschieben, wie bei der Nabelintegration über eine Ausschüttung des Botenstoffes MMP-1 die Auflösung von überschüssigem Kollagen. (Zehng et al, J Biomech 45 zitiert bei Patrick Pfeiffer).
Langfristig könnte eine therapeutische Erhöhung der Schmerzschwelle und damit Beeinflussung des bindegewebigen Anteils des Schmerzgedächtnisses auch durch Umwandlung schmerzleitender Rezeptoren in druck- und bewegungsleitende Rezeptoren erfolgen. ( Stefan Albrecht)
Nabelzentrum, Tan Tien und Hara
Die Weiterleitung der vegetativen Entspannungsimpulse vom Nabel, als zentralen, faszialen Ankerpunkt oder von Narben, als örtlich lokalisierte Ankerpunkte kann somit über das Fasziennetz den ganzen Körper erreichen. Die Verbindung mit dem nahe gelegenen Sonnengeflecht und den Nebennieren erklärt die zentrale Bedeutung des Nabels für die Regulationsfähigkeit des ANS.
In direkter Nabelnähe liegt im Bezugssystem der TCM bzw.des tantrischen Yogas das Hara (japanisch: Quelle des Lebens) bzw. das untere Tan-Tien.
Dort sammelt der Praktizierende des Zen, Qi Gong, Kung Fu oder Aikido seine innere Kraft und findet das Gleichgewicht von Dynamik und tiefer Ruhe. Es gilt als unser wichtigstes Energiereservoir: „In der chinesischen Medizin ist der Tan Tien ein Ozean von Chi, der erst überfließen muss, um die Flüsse (Meridiane) zu füllen und dann alle Organe zu versorgen. Durch Befreiung des Chi-Flusses können wir unsere Organe und unsere Lebenskraft stärken und unsere Selbstheilungskräfte aktivieren. Unser Herz wird entlastet, da der Kreislauf, das Nervensystem und die Drüsen aktiviert werden und alle Körperflüssigkeiten (Blut, Lymphe) leichter durch den Körper fließen können. Ein hoher Chi- Druck verbessert unsere persönliche Kraft, gibt uns im täglichen Leben mehr Konzentration und Ausgeglichenheit“ (Rainer Semlin/2004).
Im Bezugssystem der TCM verbindet der Flankengriff der Nabelintegration die Quelle des Qi im Bauch mit dem Speicher des Jing, der Erbenergie in den Nieren. Die Position der verbindenden Hand entspricht weitgehend dem Verlauf des Gürtelgefäßes. Dieses gehört zu den außerordentlichen Gefäßen oder Wundermeridianen, die in der Akupunktur die Funktion haben überschüssige Yin-Energie weiter zu leiten. Es würde also die überschüssige Yin-Energie aus der Nabelregion über die Aktivierung des Gürtelgefäßes den Nieren zugeführt.
Eine Blockade des Nabels führt in der TCM zu einer schwerwiegenden energetischen Verteilungsstörung mit einer Regulationsstörung zwischen Yin und Yang Zustand.
Die Aktivierung der Yang Meridiane erfolgt primär durch Nadelung eines Punktes des über der Wirbelsäulenmitte verlaufenden Lenkergefäßes, in Nabelhöhe, also im funktionell wichtigen dorsolumbalen Übergangsbereich am Rücken.
8. Weiterbehandlung
Die weitere Behandlung nach Erreichen eines regulationsfähigen ANS, erkennbar an der anhaltenden Beckenentspannung entspannt ev. verbliebene Verwringsmuster im Becken sowie die wichtigsten Faszienverankerungspunkte, die auch immer wichtige Akupunkturpunkte darstellen. (siehe Punkteliste im Lehrbuch). Die Patienten werden angewiesen dariin, die für sie wichtigsten Entspannungstechniken zu erlernen und bei Bedarf zu praktizieren.
Wir leben in Zeiten des Stress inmitten gestresster Menschen mit belasteten Körpern und angespannten Emotionen und Gedanken.
Die Regulationskräfte unseres ANS und unseres Fasziensystems werden immer wieder überlastet. Wenn wir nicht rechtzeitig für Ausgleuch sorgen, droht eine Entgleisung in die Regulationsstarre und Dekompensation mit zunehmenden Beschwerden.
Ist unser Körper durch anhaltende Überlastungen, alte Traumata, Erkrankungen und Schmerzen bereits entgleist, gilt es alle dafür verantwortlichen Stressfaktoren im Körper und seinem Energiefeld zu erkennen und nacheinander zu entlasten.
Der Stresstest hilft uns zunächst unsere individuellen Stressherde und später immer wieder die Grenzen unserer Belastbarkeit zu erkennen.
Auraentlastung und Nabelintegration helfen uns diese zu erweitern.
Sie sind eine einfache und wirksame Möglichkeit vor und nach einer Belastung unseren Körper zu unterstützen.
Wir lernen unseren Körper und unsere Gefühle von innen heraus zu spüren und aus unserer Mitte zu leben.